Eine Pressekonferenz der Landwirtschaftskammer.
ORF Vorarlberg
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Chronik

Regionale Produkte besonders gefragt

Regionale Produkte sind seit Beginn der Coronavirus-Krise besonders gefragt. Jetzt soll der heimische Markt weiter gestärkt werden. Wie das funktionieren soll, haben die Landespolitik und die Landwirtschaftskammer am Montag präsentiert.

Um die heimische Landwirtschaft auch während der Krise nicht im Regen stehen zu lassen und um ein Zeichen zu setzten, wurde am Montag bei Beeren-Winder in Dornbirn eine Pressekonferenz abgehalten. „Wenn wir aus der Krise etwas mitnehmen können, dann ist das mehr Vorarlberg am Teller", sagt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) beim Pressegespräch. Dafür brauche es produktionsfähige Bauernhöfe, konsequente Maßnahmen in der Verarbeitung und Vermarktung von Milchprodukten und Fleisch sowie faire Erzeugerpreise und eine klare Herkunftskennzeichnung.

Politik will regionale Lebensmittel fördern

Landespolitik und Landwirtschaft haben eine Pressekonferenz hat bei einem Dornbirner Obst- und Gemüsebauern abgehalten, um das neue Bewusstsein der Konsumenten auch nach der Coronakrise zu nutzen.

Ausbau von Vertriebskanälen

„Vielleicht können wir ja aus der Krise lernen, dass wir auf unsere heimische Land- und Forstwirtschaft, und auf den Versorgungsauftrag dahinter, besonders achten müssen“, so Wallner. Findige Landwirte und Regionalinitiativen haben deshalb, teils zusammen mit der Landwirtschaftskammer, während der Krise verschiedene Vertriebskanäle gegründet.

Dazu gehören unter anderem verschiedenste Lebensmittel- bzw. Gemüsekisten. Laut der Landesregierung sollen solche Angebote nun ausgeweitet werden. „Wir wollen das auch dementsprechend unterstützen und eine Stelle bei uns in der Landwirtschaftskammer einrichten, um diese Projekte weiterzuentwickeln“, verspricht Landwirtschaftspräsident Josef Moosbrugger.

Problemthema Fleischproduktion

Ein großes Thema ist und bleibt die Fleischproduktion und die unnötigen Tiertransporte. „70 Prozent unseres Rind- und Kalbfleisches stammen nicht aus der Region. Das ist ein großer Auftrag für uns. Es ist uns hier mit zahlreichen Maßnahmenbündeln gelungen die Kälbertransporte seit 2018 um rund 22 Prozent zu reduzieren“, führt Landesrat Christian Gantner (ÖVP) aus. Allerdings brauche es deutlich mehr, um diese Zahl der Transporte weiter zu senken.

Genossenschaftliche Lösung möglich

In der Gesellschaft bestehe grundsätzlich eine große Sehnsucht nach frischen, hochwertigen und regionalen Lebensmitteln, hob Gantner hervor. Aber regionale Lebensmittel brauchen auch regionale Infrastrukturen, etwa für die Produktion und Vermarktung von heimischem Fleisch. Noch ist diesbezüglich keine Zukunftslösung gefunden, aber eine genossenschaftliche Lösung zusammen mit der Landwirtschaftskammer erscheint immer wahrscheinlicher.

Weitere Maßnahmen in Planung

Am Dienstag sollen in einer Regierungssitzung weitere Maßnahmen beschlossen werden, um im Rahmen der Landwirtschaftsstrategie „Landwirt.schafft.Leben“ den Fokus noch stärker auf die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln zu richten.