Lech am 7.5.2020
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Tourismus

Tourismusumfrage: Lech hofft auf Sommer

Noch ist unklar, wie lange die Grenzen geschlossen bleiben, ab wann ausländische Gäste wieder bei uns Urlaub machen dürfen. Am Arlberg war der Schock nach dem vorzeitigen Saisonende kurzfristig sogar so groß, dass man darüber nachdachte, die Sommersaison komplett ausfallen zu lassen. Das hat sich geändert, man hat wieder Hoffnung.

Auf den ersten Blick ist in Lech von der üblichen Bautätigkeit in der Zwischensaison heuer nicht viel zu sehen. Doch hinter den Kulissen sind die Vorbereitungen für eine wie auch immer geartete Sommersaison im Gang, bestätigt Tourismusdirektor Hermann Fercher: „Wir haben die Inhaber von an die 190 Betrieben befragt, es haben sich 119 gemeldet und 90 davon haben sich ganz klar für ein Aufsperren im Sommer ausgesprochen.“

Sommer ohne Großveranstaltungen

Fest steht allerdings jetzt schon, dass einige Großveranstaltungen wie etwa das Medicinicum oder das Musikfestival Lech Classic, mit deren Hilfe man bisher Gäste anlockte, abgesagt sind. Aber die Erwartungen die Gästezahlen betreffend seien ohnehin gedämpft, so Fercher: „Sagen wir mal, wenn wir alles in Allem mit 50.000 statt der 160.000 rechnen können, sind wir eigentlich schon ganz zufrieden.“

Lech am 7.5.2020
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Lech möchte die Sommersaison stattfinden lassen

Viele wollen auf jeden Fall aufsperren

In manchen Häusern ist man da aber noch optimistischer, so zum Beispiel Stefan Muxel vom Hotel Mohnenfluh: „Es gibt eine Sommersaison und wir sperren auf, so wie üblich, am 19. Juni. Wir sind gut vorbereitet und wir hoffen, dass dann in der Hauptperson auch die Deutschen zu uns kommen können und dann sind wir sowieso ganz zuversichtlich.“

Grenzen bereiten noch Sorge

Was ist aber, wenn die Sperren an der Grenze zur Schweiz und zu Deutschland doch bleiben? Dann werde es ein ganz schwieriger Sommer, sagt Hotelier Muxel: "Mit dem müssen wir schon rechnen, da möchte ich gar keine Prognosen machen. Aber ich bin zuversichtlich, wenn ich so die Zahlen höre, dass es im Hochsommer aufgeht. Wir haben viele Privatgäste vom Winter, die auch anfragen und da bin ich zuversichtlich, dass die zu uns kommen.“

Lech plant Sommersaison

Kurzfristig stand sogar der Ausfall der Sommersaison zur Debatte, doch jetzt hat man am Arlberg beschlossen, die Saison wie vorgesehen zu beginnen – wenn auch mit eingeschränktem Angebot.

Hoffnung auf österreichische Gäste

In anderen Häusern setzt man vorsichtshalber auf österreichische Stammgäste, so Nicole Walch vom Hotel Gotthard. Wintergäste, die noch nie im Sommer in Lech waren, weil sie normal auf den Malediven oder in der Karibik Urlaub machen, kämen jetzt vielleicht nach Lech im Sommer: "Wir wissen es nicht genau, natürlich haben wir nicht viele Buchungen, bei uns kann man auch kostenlos stornieren bis eine Woche vorher und wir müssen einfach schauen, was auf uns zukommt.“

Gespräch mit Manuel Bitschnau (Montafon Tourismus)

Das Coronavirus macht vielen Branchen zu schaffen. Auch die Tourismusbranche leidet darunter. Wie es im Sommer weitergehen kann, erklärt Manuel Bitschnau, Geschäftsführer vom Montafon Tourismus.

Stammpersonal soll gehalten werden

Nicht zuletzt wolle man in den verschiedenen Betrieben das Stammpersonal halten, so Hotelier Muxel: „Die warten schon, die möchten natürlich arbeiten und das ist auch ein Grand, dass wir mit unserer Stamm-Mannschaft drüberfahren, denn die möchten wir natürlich auch behalten für den Winter." Es gebe auch eine Zeit nach Corona. „Dass wir die guten Leute nicht verlieren ist auch ein Grund, dass wir auf alle Fälle aufsperren.“

Familien und Naturfreunde ansprechen

Unklar sind derzeit noch die Regeln für das Benützen von Liften und Seilbahnen. Sicher ist aber, dass man vor allem Familien und Naturfreunde ansprechen will, sagt der Tourismusdirektor: „Weil die Freiheit am Berg wird den meisten ja unumwunden gegeben sein.“

Wandern in und um Lech
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Familien und Naturfreunde sollen in den Bergen Freiheit genießen können