Nach fast sieben Wochen Corona-Shutdown dürfen seit Samstag auch Einkaufszentren, Friseure sowie alle Geschäfte mit über 400 Quadratmetern Verkaufsfläche wieder aufmachen, darunter die großen Elektrohändler, Modeketten, Möbelhäuser und Sportartikelhändler. Eingekauft werden muss mit Maske und Abstand.
Am Zimbapark in Bürs war der vordere Parkplatz am Samstag schon kurz nach 9.00 Uhr voll. Auf den Straßen rund um das zweitgrößte Einkaufszentrum Vorarlbergs herrschte dichter Verkehr. Doppeldeutig formuliert steht an der Eingangstüre: „Euer Besuch ist mit Abstand am besten“, gleich dahinter werden Masken an jene ausgegeben, die noch keine haben.
Mund-Nasen-Schutz, Abstand und Desinfektion
So gut wie jeder trägt aber bereits bei der Ankunft den vorgeschriebenen Mund-Nasenschutz. Beim Eingang zu den Geschäften werden die Kunden aufgefordert, ihre Hände zu desinfizieren. Große Hinweisschilder machen auf das Abstandhalten aufmerksam, deshalb reicht die Schlange an der Kasse des Mediamarkts durch das halbe Geschäft. Durch die Regel von mindestens zehn Quadratmetern pro Person dürfen höchstens 190 Kundinnen und Kunden gleichzeitig in das 1.900 Quadratmeter große Geschäft.
Hohe Nachfrage auch bei Friseuren
Indessen ist bei den Friseuren jeder zweite Stuhl leer – was jedoch an an den Abstandsregeln liegt und nicht an den Auftragsbüchern. Bei manchen Friseuren sind die Stühle auch durch Scheiben getrennt. Einen spontanen Termin zu bekommen ist derzeit unmöglich. Die Sicherheitsvorkehrungen sind groß.
Großes Interesse auch an Sportartikeln
Auch bei den großen Sportartikelhändlern herrscht Andrang. Beim Intersport in Rankweil ist am Samstagvormittag kein Parkplatz mehr frei, am Eingang steht der Chef persönlich, um die Kundenfrequenz zu zählen. Auch hier hält sich die Kundschaft penibel an die Regeln.
Disziplin bei Geschäftseröffnungen
Sehr gut besucht waren am Samstag die großen Geschäfte, nachdem nach sieben Wochen Modeketten, Möbelhäuser oder Sportartikelhändler wieder aufgesperrt haben. Besonders viel Geduld brauchte man bei den Elektronikfachhändlern. Erfreulich war, dass die Kunden sich sehr diszipliniert an die neuen Regeln hielten.
„Eher schwächerer Samstag“
Für den Messepark in Dornbirn, das größte Einkaufszentrum des Landes, verglich Geschäftsführer Burkhard Dünser den Besucherstrom „mit einem eher schwächeren Samstag“. Dass die gesamte Gastronomie noch geschlossen hat, sei in der Frequenz zu spüren, vor allem aber das Ausbleiben der Konsumenten aus der benachbarten Schweiz. Dürften diese über der Grenze, könnte von einem normalen Samstag gesprochen werden.
Größter Andrang bei Elektronik
Auch vor den großen Möbelhäusern in Vorarlberg bot sich anhand der Parkplatzsituation ein unterdurchschnittliches Bild. Den größten Andrang erlebten in den Einkaufszentren die Elektromärkte. Dünser: „Schon um 9 Uhr waren vor dem Mediamarkt, aber auch vor Nespresso die längsten Schlangen.“ Die Geschäfte der Modeketten seien am ersten Tag nach Aufhebung der Sperre gut frequentiert gewesen.
Zutrittskontrolle unterschiedlich
Die Überwachung der Mindestfläche pro Person und damit die Zutrittskontrolle wurde unterschiedlich gehandhabt. Während vor allem größere Geschäfte auf Zählung durch Einkaufswagen oder persönlich durch Security-Mitarbeiter setzten, gaben die Parfümeriekette Douglas eine begrenzte Anzahl Einkaufskörbe und die Schuhkette Deichmann Schuhlöffel aus, die dann nach dem Verlassen wieder dem nächsten Kunden zur Verfügung standen.
Kundschaft sehr diszipliniert
Den Konsumenten stellten die Unternehmen durch die Bank ein gutes Zeugnis aus, was das Einhalten der Schutzmaßnahmen angeht. „Sie halten sich an die Abstandsregelung, es funktioniert tadellos. Wir geben Masken aus, können das aber bald wieder einstellen, denn die meisten kommen bereits heute mit einer eigenen Maske“, berichtet der Messepark-Chef.