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SCRA-Geschäftsführer: „Nehmen niemandem Tests weg“

Die ersten Coronavirus-Tests bei den beiden Vorarlberger Profi-Fußballklubs haben allesamt negative Ergebnisse gebracht. SCR Altach-Geschäftsführer Christoph Längle hofft nun auf eine baldige Zusage der Bundesregierung zum Konzept der Geisterspiele. Mit den dafür erforderlichen Tests nehme man niemandem Testkapazitäten weg, betonte Längle.

Die Fußball-Bundesliga hat am Freitag Pläne für eine Fortführung der Meisterschaft ohne Publikum in den Stadien ausgearbeitet und diese der Bundesregierung vorgelegt. Das Konzept muss nun von den zuständigen Ministerien abgesegnet werden. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) äußerte sich bereits wenige Stunden nach dem Beschluss des „Geisterspiel-Konzepts“ durch die Fußball-Bundesliga vorsichtig positiv zu einer baldigen Aufnahme des Spielbetriebs ohne Zuschauer.

„Die Möglichkeiten wollen wir schaffen, dass die Fußball-Bundesliga stattfinden kann“, sagte Kogler am Freitagabend in der „ZiB2“. Außerdem meinte der Vizekanzler: „Über die Rahmenbedingungen tauschen wir uns intensiv aus und ich denke, dass wir hier zu einem Ergebnis kommen werden.“

Rund 200 Personen sollen ins Stadion

Bei den von der Bundesliga geplanten Geisterspielen sollen nur etwa 200 Personen im Einsatz sein – inklusive Mannschaften, Schiedsricher und Medienvertretern. Medizinische Tests auf das Coronavirus sind nur für die direkt in den Spielbetrieb zuständigen Personen geplant, also für Spieler, Betreuer, Schiedsrichter und Ballkinder.

Wenn bei einem Spieler ein Test positiv ausfällt, soll nicht die ganze Liga abgebrochen, sondern nur der Betroffene isoliert werden. Jene Personen, die Kontakt mit einem positiv Getesteten gehabt haben, sollen dann engmaschig getestet werden, bleiben aber vorerst im Kader. Die Liga soll fortgeführt werden, solange jede Mannschaft einen einsetzbaren Kader von 14 Feldspielern und zwei Torleuten aufbieten kann – mehr dazu in sport.ORF.at: Liga beschließt „Geisterspiel-Konzept".

Längle hofft auf baldige Entscheidung

Der Geschäftsführer des Vorarlberger Bundesligisten SCR Altach, Christoph Längle, hofft auf einen positiven Bescheid der Bundesregierung in der kommenden Woche. Derzeit werde noch geklärt, wie die regelmäßigen Testungen organisiert werden sollen – etwa ob diese zentral über die Bundesliga abgewickelt werden, so Längle im „Vorarlberg heute“-Interview.

„Das ist auch unser Zugang“, so der SCRA-Geschäftsführer, ein einheitliches Testverfahren sei vernünftig. Es gebe Labore in ganz Österreich, die das abdecken könnten. Die Tests sollen vor sämtlichen Spielen der Fußballbundesliga erfolgen. Ab dem Zeitpunkt, ab dem das normale Training wieder aufgenommen werden kann – also mit Körperkontakt – soll wöchentlich getestet werden.

Studiogast Christoph Längle, Geschäftsführer SCR Altach

Vereine und Liga tragen die Kosten

Längle betonte, dass der Profi-Fußball niemandem Tests wegnehme: „Es wurde uns von allen Seiten bestätigt, dass derzeit genug Testkapazitäten da sind“. Er betonte zudem, dass die Vereine und die Bundesliga die Kosten für die Tests selber tragen. Die genaue Höhe der Kosten sei noch nicht klar, die Gespräche mit den Anbietern seien noch nicht abgeschlossen. Es sei jedoch mit rund 70.000 bis 80.000 Euro pro Verein bis Saisonende zu rechnen, so Längle.

Bis 30. April gibt es die Verordnung, dass Trainings in Kleingruppen möglich sind. „Unser Zugang wäre, dass dann ab 1. Mai der Vollbetrieb im Training aufgenommen werden kann, dann kann man den Termin für das erste Spiel festlegen – das braucht zwei bis drei Wochen Vorbereitung“, beschreibt Längle einen möglichen Zeitplan. Offen sei auch noch, ob die Saison in den Juli hinein verlängert werden könne, international sei die Grenze derzeit der 30. Juni.

Vorarlberger Profiklubs: Alle Tests negativ

Die ersten Coronavirus-Tests in den Vereinen haben nur einen postiven Fall in Mattersburg gebracht – bei den Vorarlberger Profiklubs SCR Altach und bei Zweitligist Austria Lustenau waren alle am Donnerstag durchgeführten Tests negativ. Bei den Klubs wurden alle Spieler und Betreuer getestet. Das derzeit erlaubte Kleingruppen-Training kann somit planmäßig fortgesetzt werden.

Fortsetzung der 2. Liga noch offen

Austria Lustenau ist derzeit österreichweit der einzige Klub der 2. Liga, der in Kleingruppen trainieren darf – um sich auf das Finale des ÖFB-Cubs vorzubereiten. Denn wie es in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse weitergeht, ist derzeit noch völlig unklar. Die 2. Liga hat sich die Möglichkeit der Fortsetzung der Saison während der Coronavirus-Krise offengehalten. In einer Videokonferenz aller Teams mit der Bundesliga wurde am Freitagnachmittag noch kein Abbruch der Saison beschlossen. Die Zeichen deuten aber stark darauf hin.

Eine Arbeitsgruppe soll in der kommenden Woche noch Möglichkeiten ausloten, um vielleicht doch ein sportliches Ende zu finden, was vor allem im Interesse von Spitzenreiter Ried wäre, aber eine finanzielle Zerreißprobe für fast alle Vereine – mehr dazu in sport.ORF.at: 2. Liga steht vor Zerreißprobe.