Mit Stand Donnerstagabend gibt es in Vorarlberg 880 positiv Getestete, das ist ein Patient mehr als am Mittwoch. Die Zahl der Genesenen liegt bei 749. Auch die Zahl der Coronavirus-Patienten, die im Spital sind, stagniert. Allerdings stieg die Zahl der Todesopfer nun auf 14.
Stand: 23.04.2020, 17 Uhr
Positiv getestet: 880 (+1)
Erkrankt: 117 (-4)
Genesen: 749 (+4)
Verstorben: 14 (+1)
Hospitalisiert: 16 (+/-0)
davon auf Intensiv: 6 (+/-0)
Testungen: 8.989 (+333)
Zahlen auf Gemeinden heruntergebrochen
Bei der Pressekonferenz der Landesregierung stellte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (OVP) ein neues „Dashboard“ vor, dort kann die Bevölkerung selbst nachschauen, wie sich die Zahl der Infizierten entwickelt. Die Zahlen werden bis auf jede Gemeinde heruntergebrochen, sagt Rüscher. Damit wolle man auch die Eigeninitiative der Bevölkerung aktivieren, sagt Rüscher. Das Dashboard wird dreimal am Tag aktualisiert.
Digitalisierung hilft in Corona-Zeiten
Seit drei Wochen steht in Vorarlberg die Corona-App „Home Care“ im Einsatz. Mit dem Tool können Patientinnen und Patienten die Gesundheitsbehörden täglich über ihren Gesundheitszustand informieren. „Das tägliche Telefonat fällt weg, der Kontaktaufwand wird deutlich minimiert. Zudem wissen wir, wer tatsächlich gesund ist“, erläuterte Rüscher die Vorteile.
„Xsund“: Gesundheitsapp stark nachgefragt
Einen erfolgreichen Start habe die neu entwickelte Vorarlberger Gesundheitsapp Xsund verbuchen können, die seit einer Woche kostenlos im App Store und bei Google Play bereitsteht. „Die App wurde bereits an die 4.000 Mal heruntergeladen“, berichtete die Gesundheitslandesrätin.
Die Serviceanwendung fürs Mobiltelefon enthalte eine Reihe nützlicher Informationen im Kontext Gesundheit wie zum Beispiel die Öffnungszeiten von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, eine digitale Karte zur leichten Orientierung und Anfahrt, Anleitungen für gesundheitliche Notfälle, aktuelle Informationen aus dem Gesundheitsbereich sowie alle wichtigen Notrufnummern und Helplines.
Corona-Testungen im Pflegebereich
Positive Entwicklung in den Pflegeheimen
Sehr viele Testungen wurden in Vorarlberger Pflegeheimen durchgeführt. Auch dort seien die Ergebnisse sehr positiv, sagt Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne).
Priorität hatten die Heime, in denen es bereits Coronavirusfälle gab. In der Seniorenresidenz in Dornbirn wurden 169 Personen (Bewohner und Mitarbeiter) getestet. Alle seien negativ gewesen, sagt Wiesflecker. Auch im Haus am See in Hard seien alle 99 Getesteten negativ gewesen. Besonders schwer getroffen wurde das Pflegeheim „An der Wirke" in Hard. Dort wurden 87 Personen getestet, zwei davon laut Wiesflecker positiv. 43 Ergebnisse fehlten aber noch. Im Haus Klostertal wurde bereits zum zweiten Mal getestet. 74 Bewohner wurden getestet, die Testergebnisse liegen aber noch nicht vor.
Insgesamt gibt es in den Vorarlberger Pflegeheimen 27 Coronavirus-Fälle, vier davon sind im Krankenhaus, acht sind verstorben. Bei den Mitarbeitern gibt es 21 bestätigte Fälle, eine Person ist im Krankenhaus. Es werden nun weitere Routinetests in den Heimen vorgenommen, sagt Wiesflecker.
24-Stunden-Betreuerinnen müssen in Kurz-Quarantäne
Zur Situation in der 24-Stunden-Pflege stellte Wiesflecker fest, dass es in fast allen Familien gelungen sei, die Turnusse der Pflegerinnen zu verlängern. Das sei etwa bei 500 Familien der Fall gewesen. In weiteren 50 Familien habe die Pflege über Angehörige oder ambulante Dienste abgedeckt werden können. Lediglich in zehn Fällen sei es Pnotwendig gewesen, auf Pflege angewiesene Personen stationär aufzunehmen.
„Die Ersatzquartiere haben wir nicht gebraucht“, sagte Wiesflecker. Über die Schaffung von Korridorzügen von Rumänien nach Österreich zeigte sich die Landesrätin sehr erfreut, da mehr als die Hälfte der in Vorarlberg tätigen 24-Stunden-Pflegerinnen aus Rumänien stammen. Diese könnten in den Ersatzquartieren in Kurz-Quarantäne genommen und getestet werden und wären so nach etwa fünf Tagen einsatzbereit, sagte Wiesflecker.
Gesundheitslandesrätin warnt vor Antikörpertests
Rüscher warnt vor Antikörpertests, die im Internet angeboten werden. Alle Fachgesellschaften würden derzeit von diesen Tests abraten, da die Fehlerquote zu hoch sei. Die Tests würden in die Irre führen, da man glaubt, man sei immun und es dann doch nicht ist, sagt Rüscher. Derzeit werden laut Rüscher mehrere Testverfahren geprüft. Man hoffe, dass es in einigen Wochen sichere Tests geben wird.