Die Beine eines Jungen auf einem Skateboard.
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Soziales

Kinder- und Jugendliche bleiben auf der Strecke

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft kritisiert, dass junge Menschen während der Coronavirus-Krise auf der Strecke bleiben. In einer Presseaussendung bemängelt Anwalt Michael Rauch, dass die Politik sich zu wenig darum kümmere, wie die Situation für Kinder und Jugendliche möglichst bald verbessert werden kann.

Die Coronavirus-Pandemie bekämpfen und die Wirtschaft so gut wie möglich unterstützen – diese zwei Dinge bestimmen derzeit die Arbeit von Bundes- und Landesregierung. Die Frage, was die Coronavirus-Krise mit Kindern und Jugendlichen macht, komme zu kurz, meint Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch.

Er kritisiert, dass im Moment kaum darüber geredet wird, wie sich Kinder und Jugendliche bald wieder treffen könnten. „Ich glaube wir sind noch zu wenig kreativ, wenn es darum geht Freizeitmöglichkeiten für Kinder wieder herzustellen. Ich weiß, es gibt jetzt die Ausgangsbeschränkungen aber wir müssen den Kindern und Jugendlichen Signale senden, dass auch an sie gedacht wird“, betont Rauch.

Soziale Anliegen haben Vorrang

Es ginge darum, Möglichkeiten für diejenigen zu schaffen, die sie am notwendigsten brauchen. „Und zwar nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern weil es eine elementare Entwicklungsaufgabe für junge Menschen ist, andere Kinder und Jugendliche zu treffen“, so Rauch.

Damit sich junge Menschen wieder in Sportvereinen und Jugendeinrichtungen treffen können, wäre es für den Kinder und Jugendanwalt sehr wohl denkbar, möglichst rasch Begegnungsmöglichkeiten im Freien umzusetzen. Im Moment habe man den Eindruck, dass der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund stehe, unter anderem auch beim Thema Sport. Falls die Ausgangsbeschränkungen bis Ende Monat fallen würden, müsse man möglichst bald konkrete Lösungen ausarbeiten.

Klare Botschaft zum Unterricht an Schulen

Was den Schulunterricht betrifft, dürfen nicht nur Schülerinnen und Schüler berufstätiger Eltern wieder in die Schule. Durch die geringer werdenden Covid-19-Erkrankungen steht es derzeit allen Kindern und Jugendlichen frei, den Unterricht wieder zu besuchen.

Hier bestehe, laut Rauch, ein doppeltes Kommunikationsdefizit: „Die Kommunikation der Politik ist zu defensiv. Es sollte den Eltern nicht das Gefühl gegeben werde, dass sie sich rechtfertigen müssen, wenn sie ihr Kind wieder in die Schule schicken. Auch von Seiten der Direktorinnen und Direktoren sollte diese Entlastungsmöglichkeit den Eltern gegenüber dringend ausgesprochen werden, damit sie ihre Kinder wieder ohne schlechtem Gewissen in die Schule schicken können.“