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Wirtschaft

Bei V-Milch tritt Notfallplan in Kraft

Die Vorarlberg Milch konnte ihren Notfallplan lange abwenden, ab kommenden Montag ist das aber nicht mehr möglich. Bei rund der Hälfte der Landwirte wird nur mehr 80 Prozent der produzierten Milch abgenommen. Denn die Lager sind voll und die Nachfrage lässt durch den fehlenden Tourismus deutlich nach.

Einer der Hauptgründe für die Abnahmereduzierung von rund 20 Prozent der Milch sei die fehlende Gastronomie und der Tourismus, der in der Milchwirtschaft zu dieser Jahreszeit normalerweise für eine deutlich höhere Nachfrage sorgen, sagt Raimund Wachter, Geschäftsführer der Vorarlberg Milch, die Hauptgründe für die Abnahmereduzierung von rund 20 Prozent der Milch.

Angebot und Nachfrage nicht im Gleichgewicht

„Die Vorarlberg Milch ist Gott sei Dank voll lieferfähig. Es hat also überhaupt keine Auswirkung auf die Verfügbarkeit unserer Produkte. Es geht darum, dass die momentane Milchspitze saisonal bedingt ca. 30 Prozent mehr Milchanlieferung ausmacht und, dass das aufgrund der aktuellen Absatzsituation nicht mehr im Gleichgewicht steht. Deshalb muss diese Notfallmaßnahme nun in Kraft treten. Ziel ist natürlich, diese so kurz wie möglich zu halten“, betont Wachter.

Bei Vorarlberg-Milch tritt Notfallplan in Kraft

Die Vorarlberg Milch konnte ihren Notfallplan lange abwenden, ab kommenden Montag ist das aber nicht mehr möglich. Bei rund der Hälfte der Landwirte wird nur mehr 80 Prozent der produzierten Milch abgenommen. Denn die Lager sind voll und die Nachfrage lässt durch den fehlenden Tourismus deutlich nach.

Hoffnung auf Besserung bis Mitte Juni

Insgesamt können drei Parameter helfen, das Abnahmeminus wieder zu beenden: „Wir hoffen einerseits, dass es bald eine wesentliche Lockerung in der Gastronomie geben wird und andererseits, dass die Exportmärkte dann wieder besser funktionieren. Und wir hoffen, dass wir, durch die saisonale Bestückung der Alpen, diese Maßnahme bis spätestens Mitte Juni wieder beenden können“, erklärt Wachter. Die Vorarlberg Milch bezieht im Normalfall jeden Tag 200.000 Liter frische Milch von 450 Vorarlberger Landwirten. Von der Abnahmereduktion sind nicht alle Landwirte betroffen, lediglich 250 von ihnen.

Höhere Nachfrage an heimischen Produkten

„Aktuell betrifft es die Milchsorte ‚Gentechnikfreie Milch‘ mit einer Reduktion um 20 Prozent. Nicht betroffen sind die Milchsorten ‚Heumilch‘ und ‚Biomilch‘“, so Wachter. Die 125 Mitarbeiter der V-Milch arbeiten trotz Reduktion mit voller Kraft. Immerhin habe die Covid-19-Krise zumindest im Handel ein deutliches Plus für den Kauf heimischer Produkte gebracht.