Coronabedingtes Ratschen von zu Hause aus. In Rankweil sind die Kinder Florian, Leon und Paul mit den Ratschen aus dem Wohnhausfenster aktiv.
Mathis Fotografie
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Religion

Wenn Ratschen statt Glocken erklingen

Wie jedes Jahr um diese Zeit verstummen auch diesmal die Kirchturmglocken im ganzen Land. Denn von Gründonnerstag bis Ostern „fliegen die Glocken nach Rom“. Abhilfe schaffen währenddessen die Ratschen, die diesmal vieler Orts nicht nur in den Kirchen, sondern auch zuhause erklingen werden.

Das Ende der Karwoche ist die ruhigste Zeit im Kirchenjahr. Von Gründonnerstag bis Karsamstag kehrt in den Kirchen für gewöhnlich Ruhe ein. Die stillen Glocken stellen dabei auch für das akustische Fasten und Gedenken an den Tod von Jesus Christus dar.

Die Ratschen sind darüber hinaus auch ein Relikt aus der Vergangenheit. Denn da die Kirchenglocken erst relativ spät erfunden wurden, mussten sich die Gläubigen im Mittelalter unter anderem mit Ratschen an die Gottesdienstzeiten erinnern.

Ratschen von Zuhause aus

Neben vielen anderen Dingen hat sich in manchen Pfarren nun auch das „Ratschen“ auf Zuhause verlegt. Das lautstarke Brauchtum gehört in Österreich vor dem Osterfest zur Tradition. Die Ratschen gibt es sowohl im kleinen handlichen Format als auch als Kiste mit ordentlichem Klang. Wer keine zuhause hat, kann zu den angegebenen Zeiten auch mit Löffeln aufeinanderschlagen oder anderweitig kreative Ratschengeräusche erzeugen. Außerdem gibt es in manchen Pfarren sogar Ratschen zum Ausleihen.

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In Rankweil sind die Kinder Florian, Viktoria, Laura, Leon und Paul mit den Ratschen und einer Trommel vor einem kleinen Holzhäuschen aktiv.
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In Rankweil sind die Kinder Florian, Viktoria, Laura, Leon und Paul mit ihren Ratschen und einer Trommel aktiv
Viktoria und Laura stehen am Fenster und ratschen mit Holzratschen.
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Viktoria und Laura legen sich am offenen Fenster richtig ins Zeug
Zwei Jungen stehen vor einem Holzhäuschen und ratschen mit zwei Holzratschen.
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Auch die Jungs haben sichtlich Spaß an dem Osterbrauch
Coronabedingtes Ratschen von zu Hause aus. Drei Kinder ratschen aus dem Wohnhausfenster.
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Das Ratschen kann mit der Zeit auch ganz schön anstrengend werden, dennoch geben die drei Jungs Florian, Leon und Paul alles

Fixtermine, wo überall „geratscht“ wird

  • Dornbirn:

Karfreitag, 10. April: von 15.00 bis 15.05 Uhr

Am Karfreitag, zur Todesstunde Jesu, lädt die Katholische Kirche Dornbirn alle Gläubigen in Dornbirn ein, für fünf Minuten zuhause zu ratschen oder mit zwei Löffel aufeinander zu schlagen.

  • Bludenz:

Karfreitag, 10. April: von 10.55 bis 11.00 Uhr, von 14.55 bis 15.00 Uhr, von 18.55 bis 19.00 Uhr

Karsamstag, 11. April: von 10.55 bis 11.00 Uhr, von 16.55 bis 17.00 Uhr

  • Altach:

In den vergangenen Jahren wurden in Altach viele Ratschen angefertigt. Deshalb werden jetzt alle Kinder, Jugendlichen und Junggebliebenen herzlich dazu eingeladen, am Karfreitag und Karsamstag von ihren Balkonen das fehlende Glockengeläut zu ersetzen.

Karfreitag, 10. April: um 14.55 Uhr und um 18.55 Uhr

Karsamstag, 11. April: um 10.55 Uhr und um 20.55 Uhr

  • Rankweil:

Karfreitag, 10. April: um 11.00 Uhr (für fünf Minuten), von 14.55 bis 15.00 Uhr (zur Todesstunde Jesu um 15.00 Uhr soll Stille einkehren), von 18.55 bis 19.00 Uhr (als Einladung zur Mitfeier des Radiogottesdienstes mit
Bischof Benno auf Radio Vorarlberg)

Karsamstag, 11. April: um 11.00 Uhr (für fünf Minuten), um 17.00 Uhr (für fünf Minuten als Einläuten des folgenden Festtages)