Landeshauptmann Markus Wallner bei der Pressekonferenz über die neuesten Coronavirus-Entwicklungen.
ORF Vorarlberg
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Coronavirus

Zahl der Infizierten steigt: 708 CoV-Fälle

Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Bis Donnerstag (Stand 17.30 Uhr) sind 708 Menschen in Vorarlberg positiv auf das Coronavirus getestet worden. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sieht keinen Grund für eine Entspannung der Lage.

Coronavirus-Verbreitung: Vorsichtiger Optimismus

Vorsichtig optimistisch gab sich am Donnerstag die Landesregierung in Sachen Coronavirus-Verbreitung. Aber eine Entwarnung kann – auf absehbare Zeit – nicht gegeben werden.

Unter den Infizierten befinden sich auch 13 Spitalsmitarbeiter, teilte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) mit. Weitere 38 Krankenhausmitarbeiter befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Die Maßnahmen zeigen eine erste Wirkung, sagte Wallner. Er wolle jedoch vorsichtig bleiben. Durchhalten sei die Devise. Die Sozialkontakte müssten weiterhin auf ein absolutes Minimum reduziert bleiben.

Appell an die Bevölkerung

In der Karwoche werde entscheidend sein, dass die Menschen auf Abstand bleiben, so der Appell Wallners an die Bevölkerung. Erst nach Ostern werde man entscheiden können, wie es weitergehe, auch für die Wirtschaft.

Quarantäne-Regionen: Entscheidung am Freitag

Die Entscheidung darüber, ob die Quarantäne für die Vorarlberger Arlbergregion und Ortsteile von Nenzing (Bez. Bludenz) aufgehoben oder verlängert wird, fällt erst am Freitag. Noch lägen die endgültigen Auswertungen nicht vor. Am Dienstag wurden in diesen Gemeinden rund 300 Testungen vorgenommen.

Die Testergebnisse sollen Rückschlüsse auf die Anzahl der Infizierten in diesen Gemeinden zulassen und bilden die Grundlage für die Entscheidung über eine Verlängerung oder eine Aufhebung der Isolation. Weil die Quarantäne bis 3. April verfügt wurde, muss die Entscheidung morgen, Freitag, erfolgen – sie war ursprünglich für Mittwoch oder Donnerstag angekündigt worden.

Gegenseitige Hilfe der Bodenseeanrainerländer

Vorarlberg hat in der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) derzeit den Vorsitz. Ein gewisser Warenverkehr finde trotz Grenzkontrollen weiterhin statt. Die Anrainerländer hätten ihre Maßnahmen untereinander angeglichen, so der Landeshauptmann. Gegenseitige Hilfe ist im Notfall möglich, sagte Wallner, falls bei den Nachbarn eine Notlage auftreten sollte oder umgekehrt in Vorarlberg.

Bodenseeregion
Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen Volkswirtschaftsdepartement
Die Bodenseeanrainerländer mit den Bundesländern und Kantonen

Blick in die Nachbarländer

In der Schweiz steckt sich immer noch eine beträchtliche Anzahl Menschen mit dem Coronavirus an. 18.267 Menschen sind in der Schweiz und in Liechtenstein infiziert, 530 sind daran gestorben. Der Höhepunkt sei noch nicht erreicht, sagte Daniel Koch, vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag in Bern.

In Baden-Württemberg sind 14.662 Menschen infiziert und 241 gestorben, aus Bayern werden 18.496 Infizierte sowie 268 Tote gemeldet. Wie die Situation in den einzelnen Landkreisen und Kantonen ist, erfährt man auf der Internetseite der IBK.

Schutzmasken sollen kommen

Rüscher kündigte an, dass die Atemschutzmasken für das medizinische Personal in den kommenden Tagen vom Bund geliefert werden sollen. Die niedergelassenen Praxen werden dagegen von der Österreichischen Gesundheitskasse mit Schutzmaterialien versorgt. Diese Lieferungen seien noch nicht angelaufen, so Rüscher.

Nachdem am Wochenende einige Unfallpatienten – etwa nach Stürzen mit dem Fahrrad – eingeliefert wurde, appellierten die Spitäler an die Bevölkerung, sich besonders umsichtig zu verhalten, damit die Betten möglichst freigehalten werden könnten, teilte Rüscher mit.

Keine Strompreiserhöhung

Die höchste Arbeitslosigkeit seit Kriegszeit ist ein schwerer Schlag für das Land. Das werde auch die Steuereinnahmen einbrechen lassen, warnte Wallner. Für die nächsten drei Monate werde es keine Strompreiserhöhung geben, haben die Illwerke VKW am Donnerstag entschieden – mehr dazu in Strompreiserhöhung wird verschoben (vorarlberg.ORF.at).