Zivildiener beim österreichischen Roten Kreuz
APA/HANS KLAUS TECHT
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Chronik

Zivildienst: 76 Freiwillige in Vorarlberg

Am Mittwoch treten österreichweit rund 3.500 außerordentliche Zivildiener ihren Dienst an. Der Großteil sind ehemalige Zivildiener, die sich freiwillig gemeldet haben. In Vorarlberg stellen sich 76 Freiwillige zur Verfügung.

54 außerordentliche Zivildiener treten am Mittwoch ihren Dienst in Vorarlberg an. Weitere 22 stehen zusätzlich bedarfsweise zur Verfügung. Die insgesamt 76 ehemaligen Zivildiener haben sich freiwillig gemeldet. Sie werden bei der Versorgung und Betreuung älterer Menschen sowie bei Kranken- und Rettungstransporten helfen, informierten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner.

Regierung rechnet mit Ausfällen

Die Bundesregierung rechnet damit, dass Mitarbeiter in Krankenhäusern, Pflege- und Betreuungseinrichtungen in den kommenden Wochen ausfallen werden, weil sie erkranken oder unter Quarantäne stehen. Um diese Lücken zu schließen, wurde der außerordentliche Zivildienst ausgerufen. Diese Maßnahme wird zum ersten Mal in der Zweiten Republik angewandt.

2.000 der insgesamt 3.500 außerordentlichen Zivildiener sind ehemalige Zivildiener, die sich freiwillig gemeldet haben. 1.500 sind Aktive, die verlängert werden. Die Zivildiener wurden von den Landesstellen des Österreichischen Roten Kreuzes in den Bundesländern zugewiesen. Von dort erfolgt die regionale Verteilung auf die Einrichtungen, in denen es Bedarf gibt. Darüber hinaus gibt es eine flexible „Reserve“ an Zivildienern in jedem Bundesland, die nach akuten Bedürfnissen zugeteilt werden kann.

Zwei oder drei Monate Dienst

Die Freiwilligen – in der Regel ehemalige Zivildiener – werden zwei oder drei Monate dienen. Die meisten (rund 800) sind in Wien im Einsatz, in Niederösterreich sind es 370, in Oberösterreich 270, in der Steiermark 260, in Tirol 150, in Salzburg und Vorarlberg etwas mehr als 90, in Kärnten 60 und im Burgenland 40, teilte das Ministerium am Dienstag mit.

1.300 der 1.500 Zivildiener, deren Dienst um drei Monate verlängert wurde, bleiben in jenen Einrichtungen, denen sie bisher zugeteilt waren und die in der Corona-Krise besonderen Bedarf haben. Dazu zählen Krankenanstalten, Rettungswesen, Sozialhilfe, Behindertenhilfe, Altenbetreuung, Krankenbetreuung und Gesundheitsvorsorge. Mehr als 120 Zivildiener waren bisher Einrichtungen zugeteilt, die nun geschlossen wurden oder in denen kein Bedarf mehr besteht (Museen, Kindergärten, etc.). Sie werden in Einrichtungen versetzt, in denen es nun akuten Bedarf gibt

Pflegekräfte sollen sich auf Kernaufgabe konzentrieren

Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bedankte sich bei den Zivildienern, „die sich in dieser schwierigen Lage unseres Landes noch einmal in den Dienst der Gesellschaft stellen“. „Es ist die Ruhe vor dem Sturm derzeit. Unsere Betreuungssysteme werden sehr schnell extrem beansprucht werden, da brauchen wir jede Unterstützung, die wir bekommen können“, so Köstinger.

Vor allem Pflegekräfte sollen sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können und die Zivildiener in der Struktur unterstützen, bei Transporten, in der Organisation und der Logistik. Michael Opriesnig, Generalsekretär Rotes Kreuz, sprach von einem „schönen und ermutigenden Zeichen, dass sich so viele Männer freiwillig gemeldet haben, um einen außerordentlichen Zivildienst anzutreten“.