Die Situation ist recht uneinheitlich, sagt Ulrich Höfert von der Landwirtschaftskammer. Einige Obstbauern müssen bei den Apfelsorten Boskoop oder Grafensteiner mit einem Totalausfall rechnen, andere haben nur geringe Ausfälle. Auch bei Birnen dürfte sich der Schaden noch in Grenzen halten, schätzt Höfert.
Beim Steinobst dürfte es vor allem bei Zwetschken größere Ernte-Einbußen geben. Ein Lustenauer Kirsch-Bauer hat dank Frostberegnung hingegen einiges retten können. Höfert hofft, dass Vorarlberg mit einem blauen Auge davon kommt, wobei auch in den kommenden vier Wochen noch Nachtfrost möglich ist.
Schäden trotz Frostberegnungsanlagen
Vor drei Jahren leistete sich der Obmann der Vorarlberger Obstbauern, Jens Blum, in Höchst eine Frostberegnungsanlage. In der Nacht auf Dienstag ist sie erstmals so richtig zum Einsatz gekommen. Wind und die Luftfeuchtigkeit spielten mit, trotzdem konnten nicht alle Apfelblüten den Minusgraden standhalten. Bei der Apfelsorte Boskop seien Teilschäden sichtbar, bei Gala und Elster seien die Schäden überschaubar. Nicht so gut sieht es beim Steinobst aus. Bei Marillen, Zwetschken oder Kirschen gebe es große Schäden, so Blum.
Wärmster Februar in der Messgeschichte
Für die Pflanzen ist jetzt schon Mitte April, nach einem viel zu milden Jänner folgte der wärmste Februar in der Messgeschichte. Deshalb ist die Vegetation aktuell um mehr als drei Wochen voraus. Wenn die Blüten offen sind, reichen schon minus zwei oder drei Grad, in der Nacht auf Dienstag waren es sogar minus fünf.