Polizisten führen Einreisekontrolle an der Grenze durch
APA/EXPA/Johann Groder
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Politik

CoV: Grenzkontrollen beginnen

Seit Mitternacht wird an den Grenzen zur Schweiz und nach Liechtenstein wieder konrolliert. Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) kündigte Ausnahmen für Grenzgänger an. Diese Maßnahmen sollen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eindämmen.

Zunächst werde man auf mobiel Kontrollen setzen, so Gantner. Ab Mittwoch, 18. März, werden kleinere Grenzübergänge wie Schellenberg gänzlich geschlossen.
Die mittelgroßen Übergänge werden über Nacht gesperrt. Besonderes Augenmerk gilt den vier großen Übergängen zur Schweiz, also Höchst-St. Margrethen, Lustenau-Au, Hohenems-Diepoldsau und Mäder-Krießern, sowie die Grenzstation Feldkirch-Schaanwald.

Grenzgänger besonders betroffen

Wichtig sei es, dass die Grenzgänger weiterhin zu ihrer Arbeitsstelle gelangen können, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Rund 18.000 Vorarlberger sind davon betroffen. Wie die Lösung genau aussehen wird, wird noch am Wochenende ausgearbeitet.

Die Grenzen zu Deutschland bleiben derzeit offen. Das könne sich aber ändern. Die Grenzkontrollen sind derzeit für eine Woche vorgesehen, können aber verlängert werden. Der Güter- und Warenverkehr soll die ganze Zeit über uneingeschränkt funktionieren.

Pressekonferenz zur Coronavirus-Situation mit Landeshauptmann Markus Wallner

Die Vorarlberger Landesregierung präsentiert am Freitag in einer Pressekonferenz die Maßnahmen, die in Vorarlberg geplant sind.

Zum Teil Schienenersatzverkehr

Auswirkungen wird es auch im öffentlichen Verkehr geben. So endet etwa der Railjet nach Zürich in Feldkirch. Auch die Nahverkehrszüge dürfen nicht mehr in die Schweiz fahren. Regionalzüge aus Vorarlberg fahren also St. Margrethen und Buchs nicht an (Stopp in Nendeln und Lustenau). Es werde aber ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, sagte Landesrat Johannes Rauch (Grüne). Keine Auswirkungen gibt es derzeit auf der Strecke Wien-Bregenz.

Das Wochenendfahrverbot für LKW wird bis 3. April ausgesetzt, um die Versorgungssicherheit mit medizinischen Produkten und Waren des täglichen Bedarfs aufrecht zu erhalten.

Nur noch notwendige Operationen

Von den in den Krankenhäusern vorgesehenen Operationen werden ab Montag nur noch die zwingend notwendigen durchgeführt, so Landesrätin Martina Rüscher. Das gleiche gelte auch für Ambulanztermine.

Am Wochenende wird die Wintersaison in Vorarlberg beendet. Die Beherbergungsbetriebe sind angewiesen, am Wochenende die Rückführung ihrer Gäste vorzubereiten, so Landesrat Christian Gantner (ÖVP).

„Versorgung mit Lebensmittel gesichert“

Der Landeshauptmann appellierte nochmals an die Bevölkerung, ruhig und gelassen zu bleiben und die sozialen Kontakte zu verringern. Wallner betonte, dass die Versorgung mit Lebensmitteln in Vorarlberg gesichert ist.

26 bestätigte Infektionen

In Vorarlberg sind mit Stand Freitagnachmittag (18.00 Uhr) 26 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Über den aktuellen Stand informierte die Landesregierung am Freitagabend bei einer Pressekonferenz. 104 Menschen befinden sich in Absonderung, auf 51 Testergebnisse wird noch gewartet.