Blumenstrauß vor alter Betonwand
Martin Schachenhofer/Nina Bröll
Martin Schachenhofer/Nina Bröll
Umwelt

Vorarlberger Gärtnerei züchtet „Slow Flowers“

Chemiefreie Blumen aus der Region, die unter freiem Himmel im Mutterboden gewachsen sind – das ist das Motto der „Slow Flower“-Bewegung. Auch in Vorarlberg ist diese Art der Zucht von Bioblumen angekommen. Für den Dünger sorgen Enten.

Die „Slow Flower“-Bewegung ist ein Ableger der „Slow Food“-Bewegung und will genau dasselbe: möglichst chemiefrei und natürlich Gewachsenes aus der Region – kein Import, kein Gift. Einer der Ersten in Vorarlberg, der sich der „Slow Flower“-Bewegung verschrieben hat, ist Sebastian Geiger, Geschäftsführer der Gärtnerei Kopf in Frastanz.

Laufenten sorgen für den Dünger

Die Gärtnerei Kopf bewirtschaftet rund 6.000 m2 Ackerflächen nach den Prinzipien der „Slow Flower“-Bewegung und der Permakultur mit rund 60 verschiedenen Sorten an Bioblumen. Auch wild wachsende „Unkräuter“ werden für Blumensträuße verwendet. „Alles, was wir schneiden, wächst im Mutterboden, das ist eine Auflage des Biozertifikats. Und das ist auch gut so“, sagte Geiger. Gedüngt werde nur mit den Hinterlassenschaften von Laufenten, die auf den Hügelbeeten und in den Feldern auch als Schneckenjäger im Einsatz sind.

Blumenwiese
Martin Schachenhofer/Nina Bröll
Bioblumen auf rund 6.000 Quadratmeten Fläche

Alles wächst auf Feldern ohne Überdachung

In Geigers Gärtnerei wächst alles auf den Feldern und nicht überdacht. Viele Beete sind klimatisch begünstigte Hügelbeete und mit Sonnenfallen ausgestattet. Hinzu kommen immer öfter milde Winter. Das mache Herbst- und Spätsommeraussaaten möglich, zum Beispiel von Kornblumen, so Geiger.

Die Kornblumen hätten nach der Aussaat im Spätsommer perfekte Bedingungen gehabt: „Die werden jetzt ziemlich schnell blühen, ohne dass wir irgendwelche Ressourcen verwendet hätten“, sagte Geiger. Auch für ihn ist das eine „Riesenüberraschung, dass das so funktioniert“. Auch Sorten wie Dahlien und Zinnien sind dabei, die laufend geschnitten werden und sich immer wieder neu verzweigen und blühen.

Mann mit Rad neben Blumenwiese
Martin Schachenhofer/Nina Bröll
Transport per Rad: Sebastian Geiger stellt die Blumen nach Feldkirch und Götzis emissionsfrei zu

Emissionsfreie Zustellung

In Zukunft will Geiger noch einen Schritt weiter gehen und seine Bioblumen emissionsfrei zustellen: Ab April werden die Blumen nach Göfis und Feldkirch mit Lastenfahrrädern zugestellt.

Dabei merkt Geiger an, dass die Zustellung nach Feldkirch per Rad nicht einmal „slow“ sei: Aufgrund des starken Verkehrs „ist man mit dem Rad in Feldkirch fast gleich schnell wie mit dem Auto. Das ist für uns bezahltes Fahrradfahren.“

Mann in einer Blumenwiese
Martin Schachenhofer/Nina Bröll