Kreuz in Schule
APA (dpa)
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Religion

Der Kirche gehen die Religionslehrer aus

In Vorarlberg gibt es zu wenige Religionslehrer. Teilweise müssen die Stunden gekürzt werden, in einigen Klassen gibt es überhaupt keinen Religionsunterricht mehr. Grund dafür ist auch die geänderte Lehrerausbildung. Kritik gibt es auch an der Kirche selbst.

Andreas Hammerer, Obmann des Christlichen Lehrervereins, sieht die Schuld am Lehrermangel an der geänderten Ausbildung. Früher konnten angehende Religionslehrer kurze Lehrgänge absolvieren. Diese Möglichkeit wurde auch von Quereinsteigern genutzt.

Nun müssen sie auch im Pflichtschulbereich akademisch ausgebildet sein: ein Schwerpunktstudium an der Katholischen PH in Feldkirch für den Unterricht an Volksschulen und ein Theologiestudium für den Unterricht an den Mittelschulen. Im vergangenen Herbst hat niemand aus Vorarlberg mit einem der beiden Studienwege begonnen.

„Zu wenig Bemühen von kirchlicher Seite“

Im Zuge der Reform der Ausbildung habe man sich von kirchlicher Seite zu wenig um eine gute Lösung bemüht, kritisierte Hammerer. Er versteht nicht, „dass die Bischöfe das so sang- und klanglos geschehen haben lassen“.

Gespräch mit dem Diözesanbischof Benno Elbs

Zu Gast im Studio ist der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs. Er nimmt zum Religionslehrermangel in Vorarlberg Stellung.

Viele Pensionierungen stehen an

Der innerkirchliche Blick auf den Religionsunterricht sei da und dort wohl nicht so gegeben gewesen, sagte dazu Schulamtsleiter Theodor Lang, Zuständiger für Fragen des Religionsunterrichts in der Diözese Feldkirch.

Derzeit unterrichten nach Angaben von Lang 430 Religionslehrer im Pflichtschulbereich in Vorarlberg. Ein Großteil von ihnen ist älter als 50 Jahre, kommendes Jahr gehen rund 40 Lehrer in Pension.

Um den Mangel an Personal und Studenten für das Erste abfedern zu können, bietet die Kirchliche PH berufsbegleitend Zusatzausbildungen an.

„Hohe Qualität in Ausbildung nötig“

Die Institutsleiterin für Religionspädagogische Bildung, Petra Steinmair-Pösel, sieht hingegen Vorteile in der neuen Ausbildung. Es brauche eine theologisch fundierte und praxisnahe Ausbildung mit hoher Qualität.