Die Paarungszeit bei den Erdkröten ist bereits im vollem Gang. Der Start um diese Jahreszeit ist selbst für Experten überraschend. „Die warmen Temperaturen sorgen dafür, dass die Winterstarre nachlässt und die Tiere jetzt schon zu ihren Laichplätzen wandern“, erklärt Klaus Zimmermann, Biologe in der inatura in Dornbirn.
Krötenwanderung verfrüht
Kröten und Frösche in Vorarlberg stehen unter Schutz. Und einen besonderen Schutz bekommen sie jetzt. Denn früher als sonst hat bereits die Paarungszeit begonnen und damit auch die Wanderungen der Erdkröten und Frösche.
Start und Dauer der Wanderung witterungsabhängig
Die perfekten Bedingungen für Amphibienwanderungen sind, wenn die Nächte länger werden und sich die Temperaturen in der Nacht über fünf Grad befinden. Optimal ist feuchte Witterung. Der Start der Wanderung ist von Ort zu Ort unterschiedlich und die Dauer ist ebenfalls sehr witterungsabhängig. Gibt es plötzlich wieder Frost und Schnee, kommt es zu einer Unterbrechung. Die gesamte Wanderzeit der Tiere kann sich bis zu acht Wochen hinziehen. Sind die Bedingungen für die Tiere optimal, kann die Paarungszeit auch nach drei Wochen schon zu Ende sein.
Tod auf den Straßen
Doch der Weg zu den begehrten Laichplätzen, der meist in der Nacht unternommen wird, birgt auch Gefahren. Die Amphibien müssen dabei mitunter über viel befahrene Straßen und riskieren somit ihr Leben. „Viele Tiere werden auf dem Weg zu Teichen und Flüssen auf der Straße von Autos überfahren. Was viele jedoch nicht wissen: Auch wenn die Tiere von den Autoreifen verschont bleiben, kann der Druck, der unter dem Fahrzeug auf das Tier einwirkt, zu schweren bis tödlichen Verletzungen führen“, beschreibt Biologe Zimmermann.
Schutzmaßnahmen und Erhalt von Laichplätzen
Seit Jahren versuchen engagierte Bürgerinnen und Bürger daher die Amphibien vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Entlang ihrer Routen bauen sie Zäune auf und versuchen, die Kröten in Eimern zu sammeln, um sie so sicher über die Straße zu bringen. Aber nicht nur diese Schutzmaßnahmen sind laut Experten wünschenswert. „Wichtig wäre auch der Erhalt von Laichplätzen. Kleine stillstehende Gewässer, wo die Tiere in Frieden ablaichen können und wo der Zuzug sichergestellt ist, sollten geschützt werden“, rät Zimmermann. Denn nur so wird es auch in Zukunft in Vorarlberg noch ausreichend Kröten und Frösche geben.