Landesrat Christian Gantner und Landesrätin Barbara Schöbi-Finke (beide ÖVP)
Maurice Shourot
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Politik

VGT: Gantner soll Tierschutz-Ressort abgeben

Der „Verein gegen Tierfabriken“ (VGT) fordert von Landesrat Christian Gantner (ÖVP), den Tierschutz aus seinem Ressort herauszulösen. Nach den schockierenden Kälbertransporten bis in den Libanon sei von Gantner wenig zu hören gewesen. Gantner treibe einen Keil zwischen Bauern und Konsumenten.

Es gehe bei der aktuellen Debatte um Landwirtschaftsvertreter, die das System der Milchwirtschaft über viele Jahre in eine Sackgasse gefahren haben und weder etwas ändern noch Fehlentwicklungen eingestehen wollten, sagt VGT-Sprecher Tobias Giesinger. Statt gemeinsam nach Lösungen zu suchen, versuche Gantner von seiner eigenen Verantwortung abzulenken und einen Keil zwischen Bauernschaft und Restbevölkerung zu treiben.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) nehme die Sorgen der Bevölkerung scheinbar ebenso wenig ernst, so Giesinger. Statt eine notwendige Reform der Landwirtschaft ins Auge zu fassen, rufe er in einer Stellungnahme ebenfalls zu mehr Kalbfleischkonsum auf.

Die Trennung der Ressorts Tierschutz und Landwirtschaft sei längst überfällig, ist Giesinger überzeugt. Er fordert die zuständigen Poliker auf, eine Landwirtschaft zu ermöglichen, die die Arbeit nachhaltiger Bauern honoriert und ohne Tiertransporte ins Ausland auskommt.

ÖVP will Ressortverteilung beibehalten

Für die ÖVP hat sich dagegen die Ressortverteilung bewährt. Die „Interessen des Tierwohls und des Tierschutzes haben für Landesrat Gantner – gerade auch als praktizierendem Bergbauer – einen hohen Stellenwert“, schreibt Tierschutzsprecher Bernhard Feuerstein (ÖVP). Gantner habe zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um den Transport von Kälbern ins Ausland zu verringern.