Teilnehmerin Work 1st
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Arbeiten trotz sprachlicher Hürden

„Work 1st“ nennt sich eine Beschäftigungsinitiative der Sozialdienstleister Aqua Mühle und Integra, das am Mittwoch vorgestellt wurde. Ehemalige Flüchtlinge erhalten dabei die Chance, trotz großer Sprachdefizite einen Arbeitsplatz zu bekommen.

Die Sprache am Arbeitsplatz zu erlernen, funktioniert unter anderem durch Fotos, Zeichnungen oder einfäche Sätze. So kann der Einstieg in den Beruf auch für jene Menschen gelingen, die im Moment keine Chance haben, die A1-Prüfung zu schaffen, weil sie etwa als Analphabeten ins Land gekommen sind.

Work 1st: Soziales Integrationsleasing

Work 1st, also Arbeit hat Vorrang. So nennt sich ein Projekt der Sozialdienstleister Aqua Mühle und Integra, das der Öffentlichkeit heute vorgestellt wurde. Es handelt sich dabei um eine Beschäftigungsinitiative für ehemalige Flüchtlinge mit großen Sprachdefiziten.

48 Menschen befinden sich derzeit im Projekt „Work 1st“. 30 Personen hatten bereits einen Integrationsleasing-Einsatz. Denn sobald sie die Sprache besser beherrschen, werden sie an verschiedenste Unternehmen verleast. Ziel ist ein fester Arbeitsplatz in der Gastronomie, der Landwirtschaft, der Industrie oder im Baugewerbe.

Neue Perspektiven eröffnen

Das Projekt startete unter Federführung der Aqua Mühle GmbH vorerst im Unterland und wurde 2020 auch auf das Oberland ausgeweitet. Ziel ist es, Flüchtlinge, die etwa aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse besonders schwer vermittelbar sind, schrittweise in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Für die Erweiterung des Angebotes stehen insgesamt mehr als 770.000 Euro aus dem von Land und Gemeinden finanzierten Sozialfonds und aus Landesmitteln zur Verfügung. Eine zusätzliche Förderung steuert das AMS bei.

Work 1fst – Beispiel einer Arbeitsanleitung
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Einfache Karten erklären Arbeitsabläufe

„Work 1st“ zielt in erster Linie auf männliche Asylberechtigte und subsidiär Schutzbedürftige im Alter zwischen 25 und 45 Jahren ab. „Dadurch wird den Menschen die Perspektive eröffnet, einer Beschäftigung nachgehen zu können und ihre Existenzsicherung aus eigener Kraft zu schaffen“, erklärte Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne). Ein weiterer positiver Aspekt ist die Umwandlung des passiven Mindestsicherungsbezugs in aktive Mittel der Lohnkostenförderung.