Mutter telefoniert, Kind krank im Bett
Photographee.eu – stock.adobe.com
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Chronik

Influenza: Kinder am stärksten betroffen

Die Influenzawelle legt in Vorarlberg im Gegensatz zu Restösterreich derzeit eine kleine Pause ein. Der Schein kann jedoch trügen, da die Krankheit nicht meldungspflichtig ist, heißt es bei den Experten. Auffallend ist, Kinder sind heuer am stärksten von der Infektion betroffen.

Mit wöchentlich mehr als 2.200 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern dürfte die aktuelle Influenzasaison in Österreich derzeit ihren Höhepunkt erreicht haben. Zumindest laut den aktuellen Hochrechnungen des bundesweiten Influenza-Netzwerks an der Medizinischen Universität Wien. Noch dazu sei die derzeitige Epidemie eine der stärksten seit Jahren und wird von Experten gerne als „ungewöhnlich“ bezeichnet.

Gleichbleibend viele Krankenstände

In Vorarlberg hingegen deuten die vorliegenden Daten noch nicht auf ein Maximum bei den Influenzaerkrankungen hin. Bei der Vorarlberger Landesstelle der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) sieht man zumindest anhand der Krankenstandsfälle noch keinen dramatischen Anstieg der Influenza-Neuinfektionen: 168 Fälle in der Vorwoche, gleich viel in der Woche davor. Im vergangenen Jahr seien es etwas mehr gewesen. Dass Vorarlberg damit dem bundesweiten Trend entgegenläuft, stellt Virologin Monika Redlberger vom Influenza-Netzwerk in Wien allerdings in Abrede. In Vorarlberg gebe es derzeit genauso wie in den anderen Bundesländern eine Influenzaaktivität. Dadurch können die Vorarlberger nicht vom Trend ausgenommen werden.

Keine genauen Zahlen

Hinzukommt, dass bei der der ÖGK nur die Influenza-Krankenstände der dort versicherten Arbeitnehmer registriert sind, nicht jene von Selbständigen oder Beamten. Zudem gibt es für Pensionisten und Kinder keine Krankenstandsmeldungen. Weiters ist die Viruserkrankung nicht meldepflichtig, in Vorarlberg gibt es nur sechs Referenzpraxen, die freiwillig Influenzameldungen an das Netzwerk nach Wien schicken. Die Datenlage aus Vorarlberg ist laut Redlberger daher nicht gerade üppig. Vor allem, was Kinder betrifft, denn Kinder sind die Motoren für die Ausbreitung der Erkrankung. Kinder stecken sich in den Spielgruppen, Kindergärten und Schulen gegenseitig an, da derzeit aber gerade Ferien sind, macht die Influenzawelle in Vorarlberg gerade eine kleine Pause, erklärt Redlberger.

Impfungen wirken erst in zehn Tagen

Was Redelberger heuer jedoch besonders auffällt: Kinder sind am stärksten von der Infektion betroffen. Dies deshalb, weil der derzeitige Erreger ein Virus ist, der in Österreich schon seit einigen Jahren nicht mehr zirkuliert ist. Dadurch waren viele Kinder damit noch nie in Berührung, und haben deshalb noch keine Gegenimmunität entwickelt. Redelberger rechnet ab der kommenden Woche mit einem weiteren Anstieg der Influenzaerkrankungen in Vorarlberg. In zwei, drei Wochen dürfte das schlimmste aber vorbei sein. Wer sich jetzt noch impfen lassen will, darf laut der Expertin nicht vergessen, dass er frühestens zehn Tage nach der Impfung geschützt ist.