Laut Meteorologen ist der Höhepunkt von „Sabine“ vorbei. Der Wind sollte im Laufe des Dienstags nach und nach schwächer werden. Es wird jedoch weiterhin mit orkanartigen Böen gerechnet. In der Nacht auf Dienstag wurden am Diedamskopf Windspitzen von 148 Kilometer pro Stunde gemessen, auf der Valluga waren es 128 km/h, in Sulzberg 114 km/h. Auch im Tal war es stürmisch, am Rohrspitz mit 108 und in Feldkirch mit 100 Kilometer pro Stunde.
Auch im Stadion von Fußball-Bundesligist SCR Altach hat „Sabine“ ihre Spuren hinterlassen. Wie der Verein am Dienstag bekanntgab, haben Windböen die Dachplane auf der Nordtribüne zerstört.
Einige Millionen Euro Schaden
Die Vorarlberger Landesversicherung rechnet mit Schäden von einigen Millionen Euro. Mit Schadholz wird in einer Größenordnung von rund 20.000 Festmeter gerechnet, sagt Andreas Amann, Leiter der Forstabteilung des Landes. Betroffen sind häufig Waldbereiche, in denen frühere Stürme oder Borkenkäfer Lücken gerissen haben.
Zahlreiche Sturmschäden im ganzen Land
Am Montag erreichte der Sturm Vorarlberg mit voller Wucht. Die Windgeschwindigkeiten lagen teilweise bei über 100 Kilometer pro Stunde. Zahlreiche Bäume stürzten um und verlegten Straßen. Auch Dächer wurden abgedeckt. Nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle gab es allein am Montagvormittag rund 70 Einsätze. Am Nachmittag waren es bereits über 100.
Sturmtief „Sabine“ erreicht Vorarlberg
Das Sturmtief „Sabine“ hat am Montag vor allem den Norden Vorarlbergs mit voller Wucht erreicht. Die Windgeschwindigkeiten lagen teils bei über 100 Kilometer pro Stunde. Die Einsatzkräfte haben alle Hände voll zu tun.
In Schwarzach ist ein Baum auf ein Haus gestürzt. Der Sturm hat zahlreiche Bäume geknickt, zum Beispiel im Schwarzachtobel oder im Bereich des Zollamts Hittisau-Balderschwang, wo mehrere Bäume die Straße verlegen. Der Sturm führte auch dazu, dass Dächer oder Teile von Dächern abgetragen wurden, so etwa in Wolfurt und Hittisau. In Dornbirn ist eine Blechverkleidung vom Dach gerissen worden. In Frastanz mussten die Feuerwehrleute ein Zelt sichern. In Riefensberg lösten sich Überdächer von Campingwagen.
Im Dampferhafen in Hard ist ein Boot gesunken. In Sulzberg wurden Windspitzen bis 110 Kilometer pro Stunde gemessen, in Mittelberg bis 108 km/h und am Rohrspitz bis 102 km/h. Bei einem Tischlereiunternehmen in Hohenems ist die Außenfassade vom Sturm weggerissen worden. Die Feuerwehr musste ausrücken.
Seilbahnen standen still
Der Sturm hat auch die Bergregionen getroffen. Die Seilbahnen im Land waren gut vorbereitet, sagte der Sprecher der Vorarlberger Bergbahnen, Johannes Jochum. Fast die Hälfte aller Skilifte bleiben vorsichtshalber gesperrt – quer über das Land verteilt. Auch die Karrenseilbahn in Dornbirn stellte am Vormittag ihren Betrieb ein.
Bahnverkehr in Schweiz und Deutschland unterbrochen
Auch in der Ostschweiz und in Liechtenstein hat „Sabine“ ihre Spuren hinterlassen. Zwischen St. Gallen und Herisau sowie zwischen Kreuzlingen und Konstanz war der Bahnverkehr unterbrochen. Ursachen waren eine Fahrleitungsstörung und blockierte Gleise. In Liechtenstein wurden umgestürzte Bäume, Schäden an Hausdächern und umgefallene Baustellenabsperrungen gemeldet.
In einzelnen Gemeinden fiel wegen des Sturms die Schule aus. So forderten die Behörden von Jonschwil (St. Gallen) die Eltern auf, am Montagmorgen ihre Kinder zu Hause zu behalten. Für den Dienstagmorgen gilt auf Grund der Sturmprognosen die gleiche Anordnung.
Im deutschen Landkreis Lindau blieben die Schulen am Montag ebenfalls geschlossen. Zudem wurden der Fährverkehr auf dem Bodensee komplett und der Bahnverkehr weitgehend eingestellt. Auch die Autobahn war nach einem schweren Unfall – ausgelöst durch eine Windböe – zwischen Weißensberg und Wangen gesperrt. Zwei LKW-Fahrer wurden schwer verletzt. 70 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr. Bei den Flughäfen wird mit mehreren Ausfällen gerechnet.
Wegen des Sturmtiefs „Sabine“ hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für Teile des Landes die höchste Warnstufe ausgerufen – mehr dazu in Orkan zieht über Österreich.