Tostner Burg
Maurice Shourot
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Chronik

Umbaupläne für Burg: Sorge um Vögel

Auf der Tostner Burg in Feldkirch will der Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch als Eigentümer eine Aussichtsplattform errichten. Gegner dieses Vorhabens haben eine Online-Petition gestartet. Sie sorgen sich um die Turmdohle – eine seltene Vogelart, die dort brütet.

Das Wahrzeichen von Tosters wurde urkundlich erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt. Die Anlage mit dem stolzen Bergfried gehörte einst den Grafen von Montfort und wurde 1935 – kurz vor dem Verfall – dem Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch geschenkt.

Umbaupläne für Tostner Burg sorgen für Streit

Der Turm der Tostner Burg soll groß umgebaut werden. Es soll unter anderem eine Aussichtsplattform entstehen, die auch von Hobbyastrologen verwendet werden kann. Gegner des Projekts sagen, das gehe auf Kosten der Natur und der ​​​​seltenen Turmdohlen.

Vereins-Obmann Manfred Getzner verteidigt im ORF-Interview das Vorhaben, eine Aussichtsplattform zu errichten. Es handle sich um eine Empfehlung des Denkmalamtes, eine Plattform einzuziehen, um den Turm weiter sichern zu können. Dazu brauche es im Inneren des Turms eine Stiege. Man setze zudem ein rund 100 Jahre altes Konzept um, das vorsehe, die Plattform begehbar zu machen.

Tostner Burg
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Die Burg wurde um 1260 durch die Grafen von Montfort erbaut

Eingeschränkter Betrieb in der Brutzeit

Die Aussichtsplattform werde nur für geführte Gruppen geöffnet und diese müssten wie gehabt zu Fuß zur Burg kommen, so Getzner weiter. In der Brutzeit der Vögel werde es nur einen eingeschränkten Betrieb geben.

In den vergangenen zehn Jahren seien für umfangreiche Sanierungsarbeiten alle Seiten der Burg eingerüstet gewesen, so Getzner. Dennoch seien alle Turmdohlen immer noch da und man habe genauso viele Brutpaare wie vor einigen Jahren gezählt.

Rund 350 Unterschriften

Vor zwei Jahren wurde einem Ausbau in der Feldkircher Stadtvertretungssitzung zugestimmt, der Umwidmungsantrag gestellt. Das Behördenverfahren läuft, Baubewilligung gibt es jedoch noch keine. Eine Kostenschätzung liegt bisher nur für den Stiegenturm vor. 250.000 Euro würde die selbst stehende Stahlkonstruktion kosten.

Eine Gegnerin des Projekts ist die Feldkircher Stadträtin Marlene Thalhammer von den Grünen. Das Gelände um die Burg sei ein Kleinod für Feldkirch, ein Ort der Ruhe und kein Ort für Events. Bedenken gibt es auch von der Vogelschutzorganisation „Birdlife“. Die Online-Petiton gegen das Bauvorhaben haben bisher rund 350 Personen unterschrieben. Am Donnerstag gab es in Tosters eine Bürgerversammlung zu dem Thema.