Symbolbild: Ein weiblicher Lehrling bei der Arbeit an einer Drehmaschine
APA/ANDREAS PESSENLEHNER
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Witschaft

Industrie vorsichtig optimistisch

Die Konjunktureinschätzung gegenüber dem dritten Quartal 2019 habe sich leicht verbessert, so die Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung Vorarlberg. Das ergebe die aktuelle Konjunkturumfrage für das vierte Quartal 2019 unter 41 Unternehmen mit insgesamt knapp 25.000 Beschäftigten.

"Dennoch gestalten sich die Unwägbarkeiten und geopolitischen Einflüsse größer als bisher. Beinahe täglich haben wir es mit neuen Herausforderungen zu tun“, fasst Industrie-Spartenobmann Georg Comploj die Konjunkturumfrage zusammen. Gespannt erwarte man die Umsetzung der Regierungsprogramme auf Landes- und Bundesebene. Fachkräfte bleiben ein zentrales Thema für die Vorarlberger Industrie, so Comploj.

Industrie blickt positiv nach vorne

Jeder sechste Unternehmer rechnet laut der am Montag vorgestellten Konjunkturumfrage der heimischen Industrie mit einer guten Geschäftslage. Die möglichen wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus-Ausbruches sind in der Umfrage allerdings noch nicht berücksichtigt.

Geschäftslage leicht verbessert

Die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage hat sich gegenüber dem Vorquartal leicht verbessert. 63 Prozent sprechen von einer guten Geschäftslage, nur drei Prozent berichten von einer aktuell schlechten Situation. Die Erwartungen in sechs Monaten sind für 90 Prozent etwa gleichbleibend. Von fünf Prozent wird die Geschäftslage in sechs Monaten als günstiger eingeschätzt, ebenso fünf Prozent erwarten eine Verschlechterung.

Mitarbeiterstand weitgehend gleichbleibend

Beinahe unverändert bleiben die Aussichten in Bezug auf den Mitarbeiterstand in drei Monaten. Neun Prozent der Befragten wollen zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen, 85 Prozent den aktuellen Stand zumindest halten.

Ergebnisse nach Branchen

Positiv sei die Lage nach wie vor in der Metalltechnischen Industrie (Maschinen- und Metallindustrie). 67 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als aktuell gut.

Sehr positive Signale kommen aktuell aus der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. 92 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut.

Die Textilindustrie bewertet die aktuelle Konjunktur im Branchenvergleich am kritischsten. Allerdings hätten nur fünf Unternehmen mit knapp 400 Mitarbeitern ihre Einschätzung abgegeben, was das Bild in der Textilindustrie etwas verzerren könne, da einige große Betriebe keine Einschätzung abgegeben haben.

Die Elektro- und Elektronikindustrie zeigt sich, wie schon im Vorquartal, positiv und vergleichsweise konstant. Die Geschäftslage wird von 51 Prozent der befragten Unternehmen als gut bezeichnet und kein Unternehmen beurteilt sie als schlecht.

Hoffnungen auf neue Bundesregierung

Positiv sieht Comploj die ersten Vorlagen der neuen Bundesregierung. „Es ist zu hoffen, dass die neue Bundesregierung auf Kurs bleibt und den Weg der Entlastung weiter geht. Es braucht gezielte steuerliche und bürokratische Entlastungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.“

Dringenden Handlungsbedarf sieht Comploj auch im Ausbau der Kinderbetreuung, qualitativ und quantitativ. Sie sei zudem eine wesentliche Maßnahme gegen den Fachkräftemangel.