Eine Laborantin sortiert im Institut für Virologie an der Charité Berlin Mitte, in dem Untersuchungen zum Coronavirus laufen Proben.
APA/dpa/Christophe Gateau
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Chronik

„Ansteckungsgefahr praktisch bei null“

In Bayern gibt es einen ersten Fall des Coronavirus. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg habe sich infiziert, teilte das bayerische Gesundheitsministeriums mit. Inzwischen sind in vielen Vorarlberger Apotheken die Atemschutzmasken ausverkauft. Laut Apothekensprecher Jürgen Rehak liegt die Ansteckungsgefahr in Vorarlberg aber praktisch bei null.

In Deutschland ist am späten Montagabend erstmals eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt worden. In einer Pressemitteilung erklärte das bayerische Gesundheitsministerium, der Patient aus dem Landkreis Starnberg sei in einem guten Zustand. Er werde medizinisch überwacht und sei isoliert.

Atemschutzmasken teilweise ausverkauft

In vielen Vorarlberger Apotheken sind die Atemschutzmasken wegen der Angst vor dem Coronavirus inzwischen ausverkauft. Laut Apothekensprecher Jürgen Rehak liegt die Ansteckungsgefahr in Vorarlberg aber praktisch bei null. Die Gefahr an einer Influenza zu erkranken, sei weitaus höher.

Normalerweise stehen in Vorarlberg ca. 100 Atemschutzmasken in den Apotheken zur Verfügung. „Wir hatten bislang wenig Bedarf an Atemschutzmasken, daher kommt es nun aber zu einem Engpass, sagt Rehak. Bis Mitte der Woche werden wieder ausreichend Masken in Vorarlberg vorhanden sein.

Für den Ernstfall einer Pandemie haben alle Bundesländer an geheimen Orten Notlager eingerichtet. Von einer Dringlichkeit diese Bestände für die Nutzung zu öffnen, sei man aber weit entfernt, sagt Rehak. Derzeit sei die Gefahr in Vorarlberg weitaus größer an einer Influenza zu erkranken, als am Coronavirus.

Übertragung durch Tröpfcheninfektion

Die Übertragung erfolgt via Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen…) von Mensch zu Mensch. „Die Notfallpläne in den Krankenanstalten zur Isolierung von infektiösen PatientInnen sind vorhanden“, informiert Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Auch die Aktivierung des Infektionsbekämpfungsteams für behördliche Maßnahmen ist erfolgt. Zudem stehe man in laufendem Kontakt mit dem Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASGK).

Coronavirus vollkommen neuartig

Das Coronavirus ist laut Hygieneärztin Gabriele Hartmann ein bisschen gefährlicher als das Influenza-Virus. Momentan seien es die abwehrgeschwächten, älteren Personen, bei denen das Virus schwere Verläufe zeigt. Es ist ein vollkommen neuartiges Virus, das den Sprung von der Tierwelt zu den Menschen geschafft hat.

Ärztin Hartmann über das Coronavirus

Gabriele Hartmann, Leiterin der Hygieneabteilung im Landeskrankenhaus Feldkirch, spricht aus gegebenen Anlass über die Gefahr, die von dem Virus ausgeht und mögliche Schutzmaßnahmen.

Wer Angst vor einer Ansteckung hat, soll sich zuerst einmal fragen, ob er in China war, sagt Hartmann. Denn wenn nicht, kann das Coronavirus so gut wie ausgeschlossen werden. Die Symptome gleichen einem grippalen Infekt mit einer Atemwegsinfektion.

Verhaltensmaßnahmen:

  • allgemeine Hygienemaßnahmen beachten (vergleichbar mit saisonaler Grippe)
  • Anniesen, Anhusten vermeiden,
  • Reisen in die Infektionsgebiete tunlichst vermeiden,
  • häufiges Händewaschen

Personen, die nach einer Reise nach Wuhan in China oder nach dem Kontakt mit einer kranken Person Symptome aufweisen, sollten keine Arzt- oder Spitalsambulanz aufsuchen, da die Gefahr der Ansteckung besteht. Ein Arzt soll in diesem Fall telefonisch verständigt werden.

HEAD in China nicht vertreten

Das Coronavirus in China sorgt auch im Alpinen Ski-Weltcup für Probleme. Die für Mitte Februar angesetzten Speed-Rennen sind zwar noch im Programm, aber die Skifirma Head hat bereits jetzt beschlossen, kein Personal nach China zu entsenden, so Rennleiter Rainer Salzgeber.