Illustration zu Schule, Unterricht, Bildung
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz
Bildung

Gymnasien schärfen ihr Profil

Die Zahlen der Oberstufenschüler an den Vorarlberger Gymnasien sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen, die Schülerzahlen an den Berufsbildenden Schulen dagegen gestiegen. Die Gymnasien wollen sich nun positionieren und werben mit breitem Allgemeinwissen und einer späteren Spezialisierung.

Gymnasien schärfen ihr Profil

Die Zahlen der Oberstufenschüler an den Vorarlberger Gymnasien sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen, die Schülerzahlen an den Berufsbildenden Schulen dagegen gestiegen. Die Gymnasien wollen sich nun positionieren und werben um Schüler.

Mehr Fachkräfte braucht das Land – mit dieser Forderung versuchen Wirtschaft und Politik seit Jahren, neue und junge Talente zu einer Lehre oder fachspezifischen Ausbildung zu motivieren. Dabei war bis vor einigen Jahren die Langform des Gymnasiums noch der Königsweg für eine Matura und eine solide Schulbildung. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das verändert, vor allem in der Oberstufe der AHS. Viele Schüler weichen vom Gymnasium auf Schulen mit mehr Praxisbezug aus, also auf Berufsbildende Höhere Schulen – kurz BHS.

Deutlich mehr Schüler an BHS

Laut Andreas Kappaurer von der Bildungsdirektion ist die Zahl der Schüler an den BHS zuletzt um 175 gestiegen, an den AHS dagegen um 196 gesunken. Aktuell gibt es an den AHS-Oberstufen in Vorarlberg rund 3.700 Schüler. An den BHS sind es rund 6.000.

Die Entwicklung hängt nach Angaben von Markus Germann, Sprecher der AHS-Direktoren, sehr wohl mit einem gestiegenen Interesse an berufsbezogener Ausbildung zusammen, die BHS hätten ihre Angebote ausgebaut. Andererseits sei das Bildungssystem durchlässig geworden. Der Wechsel von Schülern an andere Schultypen sei bis zu einem gewissen Grad vorgesehen.

Germann: Interessante Alternative in Bildungslandschaft

Die Gymnasien haben deshalb ihr Profil geschärft und neu bestimmt. Junge Leute sollen wissen, wofür Gymnasium und Allgemeinbildung stehen, sagt Schulqualitätsmanager Andreas Eder – dazu soll auch eine neue Internetseite beitragen.

Direktorensprecher Markus Germann sieht das Gymnasium weiterhin als interessante Alternative in der Bildungslandschaft. Er glaube, dass der Ruf nach Fachkräften daran nicht viel ändere. In der aktuellen Unsicherheit könne eine nicht-spezialisierte Allgemeinbildung bis zur Matura sogar ein Vorteil sein, so Germann.