Der Tower des Flughafens Altenrhein mit Jets im Vordergrund
ORF Götz Wagner
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Wirtschaft

WEF: Altenrhein wird zur Promi-Drehscheibe

Am Dienstag beginnt in Davos in der Schweiz das 50. Weltwirtschaftsforum (WEF). Prominente Politiker aus aller Welt werden erwartet, so zum Beispiel US-Präsident Donald Trump. Eine wichtige Verkehrs-Drehscheibe für die Elite aus Wirtschaft und Politik ist der Flughafen Altenrhein.

Hochbetrieb in Altenrhein zum Weltwirtschaftsforum

Am Dienstag beginnt in Davos das Weltwirtschaftsforum. An den Flughäfen in und nahe Vorarlberg herrscht daher Hochbetrieb. Und auch heuer wird der Luftraum vom österreichischen Bundesheer überwacht.

An dem kleinen Flughafen Altenrhein am Bodensee, gut 100 Kilometer von Davos entfernt, strahlte am Montag nicht nur die Sonne, sondern auch die Verantwortlichen des Airports, denn die jetzt beginnende Woche bringt viel Geld, erklärt Thomas Mary von der People’s Air Group: „Das ist für uns die wichtigste Woche im Jahr im Bereich der Geschäftsfliegerei. In dieser Woche werden wir etwa das vierfache Volumen dessen haben, was wir sonst haben.“ Das bedeute, man werden acht bis zehn Prozent des Jahresumsatzes in dieser einen Woche umsetzen.

Vollgeparkt mit Luxusjets

300 bis 400 Flugbewegungen werden in der Woche des Word Economic Forums (WEF) erwartet. Alle 70 Mitarbeiter stehen dann im Einsatz. Der Flugplatz selbst wird bis Mitte der Woche voll geparkt sein mit luxuriösen, privaten Business-Jets. 50 davon können gleichzeitig dort parken. Die Promis selbst werden dann meistens mit Limousinen nach Davos gefahren und nur noch selten mit dem Hubschrauber transportiert.

In jedem Fall werden reiche und auch prominente Gäste erwartet, zu Präsidenten und Regierungschefs hält man sich aber bedeckt: „Normalerweise wissen wir auch nicht, welcher Passagier sich in dem Flugzeug befindet“, sagt Mary. Man kenne zwar den Flugzeug-Operator, der den Flug anmeldet, aber nicht den Fluggast selbst.

Privatjets auf dem Rollfeld
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Auf dem Rollfeld in Altenrhein tummeln sich die exklusiven Privatjets der WEF-Teilnehmer

Spezielle Namen, spezielle Wünsche

„Klar gibt es ab und zu Promis, die hier sind und dann steigt eben vielleicht der Prinz Albert von Monaco aus dem Flieger oder zum Beispiel Supermodel Naomi Campbell war auch schon da“, sagt der Flughafenchef. „Es gibt schon ein paar spezielle Namen.“

Ein Service steht dann jedem zu. Bis zu 10.000 Schweizer Franken werden dafür ausgegeben, wenn etwa die Jets auch betankt oder enteist werden sollen. Die Promis haben natürlich mitunter Spezialwünsche: „Manchmal muss man einem Passagier ein Paar Schuhe organisieren etc. aber mehrheitlich sind es Standardleistungen wie Flugzeug parkieren, schleppen und betanken“, so Mary.

Bundesheer sichert Luftraum

Am Flugplatz in Hohenems sichert indessen das Bundesheer wieder den Flugraum. 400 Soldaten sind in ganz Vorarlberg im Einsatz. Während des Wirtschaftsforums wurde wieder ein Flugbeschränkungsgebiet über Teilen Vorarlbergs und Tirols errichtet.

Mittlerweile wissen die meisten Hobypiloten schon Bescheid, sagt Michael Kerschat vom Militärkommando Vorarlberg: „Dadurch, dass das schon so viele Jahre läuft, hat es sich in Pilotenkreisen herumgesprochen und die Luftraumverletzungen werden jedes Jahr weniger.“

Heuer könne es allerdings wieder etwas mehr sein, weil die ganze Woche Schönwetter angekündigt ist, so Kerschat. „Deshalb rechnen wir schon damit, dass wir einige Male in den Einsatz kommen.“ Dann drohen den Piloten hohe Verwaltungskosten.

Die Radaranlage des Bundesheeres
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Die Radaranlage des Bundesheeres am Flugplatz Hohenems