Mit dem Wasser des Spullersees produzieren die ÖBB den Großteil der Energie, die für die Züge in Vorarlberg benötigt wird. Doch das Kraftwerk muss modernisiert werden. Um die Druckrohre erneuern zu können, musste das Wasser des Stausees auf über 1.800 Meter Seehöhe nun abgelassen werden, was überlicherweise alle zehn Jahre geschieht.
Keine Sintfluten
Inzwischen plätschert der Spreubach wieder durch sein Winterbett. Doch auch während der Entleerung ergossen sich keine Sintfluten durch die Schlucht, erklärt Werksgruppenleiter Stefan Pecina: „Das Wasser wurde sehr kontrolliert abgelassen.“ Bei jedem größeren Gewitter habe der Bach mehr zu transportieren.
Spullersee jetzt in seiner ursprünglichen Form
Still und starr liegt der Spullersee seither zwischen den Staumauern, denn ganz abgelassen wurde das Wasser nicht, erklärt Pecina: „Übrig geblieben ist der natürliche Spullersee mit etwa zehn bis 15 Meter Tiefe.“ Wenn das Wasser gestaut wird, habe man normalerweise eine Tiefe von circa 40 Meter.
In dem Natursee verbleiben auch die Fische, die dort noch genügend Platz für ihre Winterruhe hätten, so der ÖBB-Werksgruppenleiter. Außer den Bauarbeitern, die über den Winter an dem Großprojekt arbeiten, wird auch kaum jemand diese Winterruhe stören, denn man erreicht den See im Winter nur mit einer Materialseilbahn.
Der „Schatz“ ist wertvoll
Außer Holz und Geäst seien beim Ablassen keine Gegenstände gefunden worden, so Pecina. Anders als zum Beispiel beim Lünersee gibt es auch keine Legenden um einen Schatz im Spullersee: „Der eigentliche Schatz ist für uns als ÖBB-Kraftwerksbetreiber das wichtige und notwendige Wasser des Spullersees. Und das ist für uns sehr wertvoll!“
Über den Winter bleibt der Spullersee jetzt quasi naturbelassen, erst im Mai wird das Wasser wieder aufgestaut und der „Schatz“ vom Spullersee rinnt wieder durch die Kraftwerksturbinen.