Schülerin Volksschule
ORF.at/Carina Kainz
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Politik

Petition „Nein zum Notenzwang“ gestartet

Der Lustenauer Verein „Gemeinsam Zukunft Lernen“ hat eine österreichweite Petition gestartet: „Nein zum Notenzwang“. An den Volksschulen soll eine alternative Leistungsbeurteilung möglich sein. Ziel sind 18.000 Unterschriften.

Unter dem Titel „Nein zum Notenzwang – Ja zur Wahlfreiheit der Beurteilungsform“ hat der Verein am Donnerstag die Petition gestartet. Bis zum 20. Februar sollen 18.000 Unterschriften gesammelt werden.

Man fordere von den neuen Bundesregierung die Wahlfreiheit für die Leistungsrückmeldung zurück, so Vereinsobfrau Simone Flatz.

Petition gegen Notenzwang

Ein Lustenauer Verein hat eine Petition gestartet, mit der die Wahlfreiheit zwischen Noten und alternativer Beurteilung an den Schulen gefordert wird.

Gemeinsame Entscheidung von Lehrern und Eltern

Bereits 2015 hätten sich über zwei Drittel der Vorarlberger Volksschulen für eine alternative Leistungsbeurteilung entschieden, so Flatz. Dass die damalige ÖVP-FPÖ-Regierung 2018 die Rückkehr zum verpflichtenden Ziffernnotensystem verabschiedet hat, sei ein Schritt rückwärts gewesen.

Flatz betont, dass man Noten nicht grundsätzlich ablehnt. Vielmehr sollten Lehrer gemeinsam mit den Eltern schulautonom entscheiden, welche Art der Beurteilung für sie die richtige ist. Im Mittelpunkt der Petition stehe die Wahlfreiheit.

Unterstützung von Grüne, SPÖ und NEOS

Kinder in der Volksschule mit Noten von „sehr gut“ bis „nicht genügend“ in Kategorien zu zwängen und damit im Alter von neun oder zehn Jahren über ihren Bildungsweg zu entscheiden, sei demotivierend und kontraproduktiv, kritisiert die Eva Hammerer, Landtagsabgeordnete und Bildungssprecherin der Grünen.

Für SPÖ-Landtagsabgeordnete Manuela Auer werden Ziffernnoten Volksschülern nicht gerecht, da ihre Lernerfolge auch eine einzige Zahl reduziert werde. Stattdessen sollte man zu modernen Methoden greifen, die Kinder bestärken und ihnen vermitteln, was sie können.

Grüne, SPÖ und NEOS unterstützen die Petition. NEOS-Klubobfrau Sabine Scheffknecht zeigt sich davon überzeugt, dass Kinder nicht mit Ziffern bewertet werden können und sollen. Sie respektiere aber auch, wenn das jemand anders sehe und unterstütze deshalb die Wahlfreiheit.

Bildungs-Landesrätin Barbara Schöbi-Fink ist generell dafür, dass Volksschüler bis zur dritten Klasse alternativ beurteilt werden dürfen. Bisherige Bemühungen Vorarlbergs, das auf Bundesebene durchzusetzen, seien aber gescheitert. Schöbi-Fink will jetzt abwarten, wie erfolgreich die Petition ist.