Skilift-Schild vor grüner Wiese in Furx
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Tourismus

Kleine Skigebiete bangen um Schnee

Während die hochgelegenen Skigebiete zum Teil regelrecht überrannt werden, stehen in Vorarlberg die Skilifte unter rund 1.000 Meter Höhe still, weil zu wenig Schnee liegt. Die Betreiber sind noch verhalten optimistisch, die Verluste halten sich noch in Grenzen, aber Neuschnee wird immer dringender notwendig.

Warten auf Schnee

Viele Kinderskikurse, die am Donnerstag losgegangen wären, mussten abgesagt werden. Ausweichen sinnlos, denn in der Höhe ist so gut wie alles ausgebucht und viele Touristen und Tagesgäste fliehen vom Nebel in die Sonne.

In der Gemeinde Übersaxen überwiegt noch der Optimismus. Auch die vergangene Saison habe spät begonnen und doch gut geendet, sagt Bürgermeister Rainer Duelli: „Wie haben im letzten Jahr auch erst am 8. Jänner mit dem Skiliftbetrieb beginnen können und hatten einen Rekordumsatz.“ 30.000 Euro Gewinn seien dabei erzielt worden, die aber in außerplanmäßige Reparaturarbeiten des 52 Jahren alten Schleppliftes geflossen sind, ergänzt Duelli.

Stau in den hintern Bregenzerwald
Maurice Shourot
Während sich eine Blechlawine in die höher gelgegenen Skigebiete wälzt, bangen die tiefer gelegenen Lifte ums Überleben

Stillstand bedeutet Verluste

Falls der auf 1.005 bis 1.200 Meter Seehöhe gelegene Lift in Übersaxen heuer komplett still stehen bliebe, müsste die Gemeinde drauf zahlen, erklärt der Bürgermeister, denn der Lift müsse ja trotzdem für Betrieb bereit sein. Jährlich müssten die TÜV-Erfordernisse erfüllt werden.

Wenn der Lift heuer gar nicht in Betrieb gehe, würde die Gemeinde etwa 10.000 Euro Verlust machen. Trotz möglicher Verluste sei der Lift für die Gemeinde aber dennoch ein Gewinn, darum steht der Bürgermeister zu dem Lift und hofft Neuschnee, wie viele andere kleine Liftbetreiber.

Grüne Wiesen am Zwergberg
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Tiefer gelegene Skigebiete wie z.B. in Furx brauchen jetzt dringend Schnee

Familienbetrieb hofft dringend auf Schnee

In Nenzing betreibt die Familie Kreiner den auf 850 bis 1.000 Meter Seehöhe gelegenen Tschardundlift. Fixkosten gebe es mit oder ohne Schnee, rechnet Andreas Kreiner vor: „Wir haben die ganzen Versicherungen zu zahlen, natürlich die Instandsetzungskosten, den Dieselkraftstoff – das sind mindestens 4.000 bis 4.500 Euro.“

Außerdem werde die Skihütte für den Winterbetrieb ausgestattet. Die Lebensmittel dafür würden aber frisch gekauft, somit sei hier der Aufwand überschaubar. Um mit einer schwarzen Null zu bilanzieren, müsse jetzt bald der Schnee kommen, sagt Kreiner: „Wenn bis Mitte Jänner noch Schnee kommt und wir bis Februar oder Mitte März offen haben können, dann wären die Fixkosten gedeckt und wir wären sozusagen gerettet.“

Vereinsstruktur senkt Personalkosten

Auch auf der Bazora in Frastanz steht der auf 900 bis 1.400 Meter Seehöhe gelgene Skilift still. Er wird ehrenamtlich von drei Vereinen betrieben. Darum halten sich zumindest die Personalausgaben in Grenzen, sagt Werner Gstach für die Betreiber. Aber auch hier warten alle mit Sorge auf Neuschnee.