Warnschild Lawinengefahr
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Chronik

Tödliches Lawinenunglück am Hohen Ifen

Sonntagmittag kam ein 60-jähriger Tourengeher aus Deutschland im Kleinwalsertal ums Leben. Trotz sofort alarmierter Rettungskräfte und Wiederbelebungsversuchen kam für den Verschütteten jede Hilfe zu spät.

Der aus dem Allgäu stammende Tourengeher war gemeinsam mit seiner Ehefrau von Hirschegg im Kleinwalsertal auf das in ca. 2.000m Höhe gelegene Hahnenköpfle aufgestiegen. Dort querten beide das Gelände in Richtung Hoher Ifen und fuhren dann in die sogenannte „Ifenmulde“ ab.

Schneebrett selbst ausgelöst

Während der Abfahrt löste der 60jährige, der vorausgefahren war, ein ca. 50m breites und ca. 400m langes Schneebrett aus, berichtet die Polizei. Der Mann wurde von dem Schneebrett erfasst, etwa 200m mitgerissen und verschüttet. Seine Gattin blieb unversehrt.

Ortung nach einer Stunde

Augenzeugen des Vorfalls alarmierten gegen 11:30 Uhr die Rettungskräfte, die den Mann nach ca. einer Stunde mittels Sonde in drei Meter Tiefe orten und ausgraben konnten. Die Reanimationsversuche durch zwei Notärzte vor Ort blieben ergebnislos.

Lawinenwarnstufe 3 = „erheblich“

Zum Zeitpunkt des Unglücks bestand oberhalb der Waldgrenze erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3. Gefahrenstellen lagen demnach „vor Allem im eingewehten Steilgelände, in Kammlagen, Rinnen und Mulden.“ Im Einsatz waren ca. 40 Kräfte der Bergrettungen Riezlern, Mittelberg-Hirschegg, der Feuerwehr Riezlern, der Alpinpolizei Kleinwalsertal, sowie die Rettungshubschrauber Gallus 1 und Libelle.