v.l. Mario Leitgeb (WAC) gegen Johannes Tartarotti (Altach)  am Sonntag 01. Dezember 2019, während dem Grunddurchgang, 16. Runde der tipico-Bundesliga-Begegnung zwischen Cashpoint SCR Altach und RZ Pellets WAC in Altach. – FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
APA/DIETMAR STIPLOVSEK
APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Sport

Altach überrumpelt WAC 2:1

Nach der internationalen Enttäuschung hat der Wolfsberger AC auch in der Fußball-Bundesliga eine Niederlage kassiert. Drei Tage nach dem Europa-League-Aus unterlagen die Kärntner am Sonntag in Altach 1:2 (0:2). Altach verbesserte sich nach zuletzt vier Heim-Pleiten in Folge in der Tabelle auf Platz neun.

Altach-Trainer Alex Pastoor: „Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft. Wir hatten in dieser Saison schon mehrere solche Spiele wie heute die erste Hälfte, haben uns aber nie belohnt. Wir hätten auch heute höher als 2:0 führen müssen. Am Ende war es nochmals knapp, da hat uns Martin Kobras den Sieg gerettet. Die drei Punkte sind sehr wichtig für die Mannschaft.“

WAC-Trainer Mohamed Sahli räumt Schwächen ein: „Heute waren wir in den ersten 20 Minuten nicht so giftig und präsent wie wir uns das vorgenommen hatten. Danach sind wir besser ins Spiel gekommen. Die Niederlage ist kein Beinbruch, auch wenn sie im ersten Moment schmerzt.“

Altach schlägt den WAC

In der Fußball-Bundesliga feiert Altach im letzten Heimspiel 2019 endlich wieder einen vollen Erfolg: Die Altacher gewinnen gegen den WAC mit 2:1. Das ist der vierte Sieg in der laufenden Saison.

Matchwinner Mergim Berisha

Zum Matchwinner avancierte der zuletzt von Trainer Alex Pastoor kritisierte Torjäger Mergim Berisha mit einem Doppelpack (7., 21.). Das 15. Saisontor von WAC-Torjäger Shon Weissman (58.) änderte an der erst zweiten Auswärtsniederlage der Kärntner nichts mehr.

Nach einer zuletzt verordneten Nachdenkpause zeigte Berisha, dass er an guten Tagen Altachs gefährlichster Spieler ist. Der 21-jährige Deutsche besorgte nach gelungener Ballmitnahme mit einem wuchtigen Linksschuss ins kurze Kreuzeck die frühe Altacher Führung (7.). Und auch der zweite Treffer des nun siebenfachen Saisontorschützen war sehenswert: Einen Chipball von Sidney Sam nahm sich Berisha mit der Brust mit und verwertete volley (21.).

Dabei hatten die Gäste aus dem Lavanttal die erste Topchance vorgefunden. Michael Liendl aber sprang nach Lochpass von Marcel Ritzmaier der Ball vom Fuß (5.). Kurz darauf sah der zuletzt starke Romano Schmid seine fünfte Gelbe Karte, er wird den Kärntnern im kommenden Heimspiel gegen den LASK fehlen. Bei einer erneuten Niederlage droht dem WAC der Verlust des lange einzementierten dritten Platzes.

v.l. Nemanja Rnic (WAC) gegen Mergim Berisha (Altach) am Sonntag 01. Dezember 2019, während dem Grunddurchgang, 16. Runde der tipico-Bundesliga-Begegnung zwischen Cashpoint SCR Altach und RZ Pellets WAC in Altach. – FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Interimscoach Sahli, der erst am 20. November die Nachfolge des zu Barnsley abgewanderten Gerhard Struber angetreten hatte, bot in Altach zehn der elf Spieler auf, die beim 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach vor drei Tagen begonnen hatten. Nur Abwehrchef Nemanja Rnic war nach Gelbsperre in der Europa League neu dabei.

Zum gewohnten Powerfußball fanden die Kärntner aber nur phasenweise. Das so gefährliche Sturmduo Anderson Niangbo (24.) und Weissman (25.) ließ zunächst gute Chancen aus. Doch defensiv kamen die Gäste gleich öfters einen Schritt zu spät – und hätten bereits zur Pause höher zurückliegen können. Christian Gebauer setzte seinen Abschluss an die rechte Stange (23.).

Altach auch in der zweiten Hälfte stark

Altach wirkte auch zu Beginn der zweiten Hälfte wacher und spritziger. Sams Pfostenschuss (49.) war bereits die dritte Tormöglichkeit nach dem Seitenwechsel. Statt der Vorentscheidung wurde es wieder spannend. Denn Weissman staubte nach Ritzmaiers Lattenschuss zum Anschlusstreffer ab (59.) und zog in der Torschützenliste wieder mit Salzburgs Erling Haaland gleich. Niangbo hatte unmittelbar zuvor bereits an die Stange geköpfelt.

Danach wurde der zuvor erwartete Qualitätsunterschied sichtbar, der WAC schien die geistige Müdigkeit endgültig abgelegt zu haben. Altach löste sich kaum mehr aus dem Wolfsberger Würgegriff, brachte die Führung aber mit Ach und Krach und einer Glanzparade von Goalie Kobras über die Zeit.