Spullersee Kraftwerk Bauarbeiten im Stollen
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Kraftwerk Spullersee: Sanierung für 31 Millionen Euro

Das ÖBB-Kraftwerk Spullersee wird in den nächsten Jahren auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Jänner 2020 soll der Spullersee entleert werden. Das 100 Jahre alte Kraftwerk liefert rund 12 Prozent des Regelstrombedarfes der ÖBB.

Das Kraftwerk Spullersee wurde in den Jahren 1919 bis 1925 von den ÖBB als Bahnstromkraftwerk errichtet. Nach fast 100 Jahren Stromerzeugung sind wesentliche Teile der Anlage am Ende ihrer technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer angelangt. Damit auch künftig eine effiziente Nutzung und Herstellung von Bahnstrom gewährleistet werden kann, wird das Kraftwerk Spullersee von den ÖBB in den kommenden Jahren auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Umfangreiche Vorarbeiten starten

Zahlreiche Vorbereitungsmaßnahmen sind für die Generalsanierung notwendig. Unter anderem wird ein Erschließungstunnel hergestellt, um die in die Jahre gekommenen Druckrohrleitungen in Folge austauschen zu können. Zudem werden die Stützen für eine Materialseilbahn, die für den Bau benötigt wird, aufgestellt und eine Schutzeinhausung für die Arlbergbahnstrecke eingerichtet. Neben weiteren kleinräumigen Sanierungsmaßnahmen folgt im Jänner 2020 die behördlich vorgeschriebene Seeentleerung.

Spullersee
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Der Spullersee wird 2020 entleert

Hochalpine Baustelle

Voraussichtlich im Sommer 2020 starten dann die Hauptbaumaßnahmen. Der Fokus liegt dabei auf dem Neubau des Stollenrohrs sowie auf dem Abbau der bestehenden Druckrohrleitungen zum Krafthaus. „Die Herausforderung bei dieser Baustelle ist einerseits die Höhe von über 1.800 Meter im hochalpinen Bereich und natürlich der Winter. Mehrere Meter Schnee und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sind hier für unsere Spezialisten an der Tagesordnung“, sagt Vorstandsdirektor Johann Pluy von der ÖBB-Infrastruktur AG.

Energiebedarf
Rund 80% des benötigten Bahnstroms für Westösterreich erzeugen die ÖBB im eigenen Gebiet selbst, der Rest kommt von Partnerkraftwerken und der ÖBB-Kraftwerksgruppe Stubachtal.

Bahnstromversorgung sicherstellen

Das optimierte Kraftwerk stellt künftig einen der wesentlichen Eckpfeiler für die Bahnstromenergieversorgung aus Wasserkraft in Österreich dar. Durch die bauliche Auslegung des Kraftwerks Spullersee ist es möglich, gemeinsam mit dem Kraftwerk Braz die Versorgung in ganz Vorarlberg sicherzustellen.

Bauarbeiten am Spullersee Kraftwerk
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Umfangreiche Vorarbeiten sind für die Generalsanierung notwendig

Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 31 Millonen Euro. Die ÖBB sind bemüht, die Beeinträchtigungen durch Lärm und Nachtarbeiten so gering wie möglich zu halten.

In der Region West (Tirol und Vorarlberg) betreiben die ÖBB neben Braz und Spullersee noch das Kraftwerk an der Ruetz in Fulpmes. Diese drei Kraftwerke produzieren jährlich rund 220.000 Megawattstunden (MWh) Strom. Der Verbrauch der ÖBB in beiden Bundesländern liegt bei rund 275.000 MWh, was dem Jahresverbrauch von rund 55.000 Haushalten entspricht.