Häusle-Prozess
Mathis Fotografie
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Häusle-Prozess

Ehemals belastende Aussagen verblassen

Der Strafprozess gegen zehn ehemalige Mitarbeiter des Abfallunternehmens Häusle geht langsam in die Schlussphase. Am Montag wurden Zeugen befragt. Sie haben die belastenden Aussagen vor der Polizei bestätigt, gaben aber in mehreren Fällen an, sich heute nicht mehr genau erinnern zu können.

Bei den Zeugen handelt es sich um zwei ehemalige Mitarbeiter und einen Baggerfahrer eines anderen Unternehmens. Das Gericht muss Kleinstarbeiten leisten – immerhin geht es um zehn Angeklagte und ebenso viele Fundorte von illegal vergrabenem Müll.

Zeuge fragte Betriebsleiter nach dessen Gewissen

Die deutlichste Aussage traf am Montag ein ehemaliger Maschinist von Häusle. Er musste Müll verladen, der dann auf dem Gelände in einem Damm verbaut wurde. Dieser Zeuge sagte bei der Vernehmung durch die Polizei aus, er habe ein Mitglied der damaligen Betriebsleitung auf die bedenkliche Qualität des Materials hingewiesen und ihn gefragt, ob er kein schlechtes Gewissen habe, wenn dieser Müll vergraben werde.

Der Vorgesetzte habe dann beide Arme von sich gestreckt und gemeint, dies Hände hätten nichts vergraben. Der Zeuge gab zuerst auch an, er glaube, dass der Erstanklagte, der damalige Geschäftsführer von Häusle, den Auftrag zum Vergraben von Gärresten – einer Mischung aus Plastik und biologischem Material – gegeben habe. Bei der Befragung durch das Gericht wollte er sich nicht mehr festlegen.

„Kaum möglich, illegal deponierten Müll zu erkennen“

Der erste Zeuge, der am Montag vor dem Richter ausgesagt hat, gab an, dass es kaum möglich sei, illegal deponierten Müll zu erkennen. Er habe vier bis fünf Jahre auf dem Gelände gearbeitet und es könne sein, dass überall Sachen zum Vorschein kommen, wo man sich als Laie wundere – Plastik, Kunststoff oder aus Glasscherben. Auch dieser Zeuge hat einen Angeklagten belastet. Er habe gesehen, wie dieser Hartstoffe vergraben hat. Das sind zum Beispiel Fläschchen und Plastik. Bei der Befragung vor Gericht war die Erinnerung verblasst.