Umstellung auf Smart Meter
APA/Wiener Netze/Manfred Tücherl
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Wirtschaft

Energie: Vorarlberger wechseln selten

Während immer mehr Österreicher ihren Strom- oder Gaslieferanten wechseln, sind es in Vorarlberg vergleichsweise wenig. Auch wenn mehr Konsumten als im Vorjahr gewechselt haben, ist Vorarlberg österreichweit weiter Schlusslicht.

Laut der Regulierungsbehörde E-Control wechselten in den ersten neun Monaten des Jahres 3.908 Haushalte ihren Strom- oder Gasanbieter – das sind zwar mehr als im vergangenen Jahr – aber im Bundeländervergleich am wenigsten.

Vorarlberger sind damit die treuesten Energiekunden, auch wenn 757 Haushalte mehr gewechselt haben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – das geht aus der aktuell veröffentlichten Marktstatistik der Regulierungsbehörde E-Control hervor.

Vergleichen lohnt sich

Seit Anfang dieses Jahres haben mehr als 40 regionale und alternative Lieferanten Strom- und Gaspreis-Erhöhungen vorgenommen, deshalb lohne es sich, Vergleiche anzustellen, so die E-Control. Das Sparpotenzial bei Strom betrage für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) bis zu 126 Euro im Jahr, inklusive Neukundenrabatt bis zu 207 Euro.

Bei Gas könne ein durchschnittlicher Haushalt (Jahresverbrauch: 15.000 kWh) ohne Neukundenrabatt bis zu 300 Euro im Jahr lukrieren, mit Neukundenrabatt bis zu 650 Euro. Für den Wechsel genüge das Ausfüllen eines Formulars beim neuen Lieferanten, den Rest erledige der Lieferant.

Vorarlberg: Nur ein bis zwei Prozent wechseln

Im Verhältnis zur Kundenzahl haben die Oberösterreicher am häufigsten gewechselt: 5,2 Prozent suchten sich einen neuen Stromlieferanten (53.689 Kunden) und 7,0 Prozent einen neuen Gaslieferanten (10.127 Kunden). Am zweithäufigsten ihren Stromlieferanten wechselten die Wiener mit 3,7 Prozent (57.711 Kunden). In Niederösterreich wurde am zweithäufigsten der Gaslieferant gewechselt (5,5 Prozent bzw. 16.120 Kunden). Schlusslicht war wie in den Vorjahren erneut Vorarlberg, mit Wechselraten von 1,3 Prozent bei Strom und 2,1 Prozent bei Gas.

Heizkosten werden unterschätzt

Angesichts der kalten Jahreszeit wies die E-Control auch darauf hin, dass Heizen ein wesentlicher Bestandteil bei den Haushaltsausgaben ist und rät zum „Energiespar-Check“. Die Haushalte würden nämlich im Durchschnitt mehr als 8 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Energie ausgeben.

Während für die meisten die Treibstoffpreise für das eigene Auto bekannt seien, „sind Heiz- und Stromkosten für viele noch immer ein unterschätztes Thema“, so E-Control-Vorstand, Andreas Eigenbauer. „Nur die wenigsten sind sich darüber im Klaren, dass eine Heizsaison gut und gerne 1.000 Euro verschlingen kann – in etwa der gleiche Wert, den man jährlich an Benzin oder Diesel verfährt.“ Der „Energiespar-Check“ der E-Control könne hier nützliche Informationen liefern.