Es ist ziemlich sicher eines der ersten Häuser, die in Lech je gebaut wurden. Als Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, war es schon hundert Jahre alt. Dass das Haus noch steht, gleicht einem Wunder, denn angesichts des schlechten Zustands hätte wohl jeder für Abreißen plädiert: Der Keller war auf der Ostseite um einen Meter eingesunken; deshalb klafften die Wände auseinander, die Decke hing nur noch an einem Drahtgeflecht. Es braucht unglaublichen Respekt vor der Vergangenheit, um ein solches Haus zu retten.
Blick für Kostbarkeiten
Es braucht aber auch einen Blick für die Kostbarkeiten, die darin zu finden sind. Ein Grund, warum das Haus nicht abgerissen wurde, seien die Decken gewesen, sagt Architekt Matthias Hein. Sie stammen aus dem Jahr aus dem Jahr 1393/94 und seien heute einzigartig in Vorarlberg, so der Architekt.
Dreiteilige Kubatur wieder hergestellt
Durch die Renovierung wurde die ursprünglich dreiteilige Kubatur des Hauses wiederhergestellt. Es gibt den ältesten Teil, den Eingangsbereich, der statisch so schlecht war, dass er abgetragen werden musste. Und dann gibt es den neuen Teil, das frühere Wirtschaftsgebäude, das in den 50er Jahren abgerissen und nun wieder neu aufgebaut wurde.
Die ökologisch hochwertige Verarbeitung der neuen und die respektvolle Behandlung der alten Bausubstanz schaffen eine Atmosphäre, die wohl kein Neubau bieten könnte.
„Haus obd’r Lech“ für österreichischen Bauherrenpreis nominiert
Jedes Jahr wird die Architektur mit dem österreichischen Bauherrenpreises gewürdigt. Dieses Jahr ist das „Haus obd’r Lech“, ein altes Bauernhaus, welches abgerissen werden sollte, nominiert.