Disko Vabrik Röthis
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Politik

Sperrstunde: Disko wehrt sich erfolgreich

Die Disko „Vabrik“ in Röthis hat am Wochenende bis 7.00 Uhr offen. Der Bürgermeister wollte aus Sicherheitsgründen eine frühere Sperrstunde. Nun hat sich die Gemeindevertretung aber gegen eine Vorverlegung der Sperrstunde ausgesprochen.

Im März kündigte der Gemeindevorstand bestehend aus Bürgermeister, Vizebürgermeisterin und zwei Gemeinderäte eine frühere Sperrstunde an: Samstag bis 2.00 Uhr und Sonntag bis 3.00 Uhr.

Die Gemeinde müsse handeln, um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gewährleisten zu können, sagte damals der Röthner Bürgermeister Roman Kopf. Nach Angaben der Polizei sei es in den vergangenen 13 Monaten zu 200 Straftaten in und um die Disko gekommen, so Kopf damals.

Gemeindevertretung gegen Gemeindevorstand

Diskothekenbetreiber Thomas Krobath wollte die verkürzten Öffnungszeiten nicht hinnehmen. Die Statistik der Polizei über die Straftaten sei unzureichend, vor allem bezüglich der Art der Vergehen und der genauen Tatzeiten.

Im Herbst wurde nun der Fall in der Röthner Gemeindevertretung behandelt. Diese hat beschlossen, dass die Sperrstunde doch nicht vorverlegt wird. Damit hat sich die Gemeindevertretung gegen den Beschluss des Gemeindevorstands gestellt. In Röthis gibt es übrigens nur eine politische Kraft – die Liste des Bürgermeisters.

Bürgermeister will weiter beobachten

Bürgermeister Kopf spricht von einer demokratischen Entscheidung, die man zur Kenntnis nehmen müsse. Rückblickend gesehen hätte aus seiner Sicht die Angelegenheit im Vorfeld stärker diskutiert werden müssen, anstatt gleich den Beschluss im vierköpfigen Gemeindevorstand zu fassen.

Man werde aber die Situation in und um die „Vabrik“ weiter beobachten und bei Bedarf erneut eine Vorverlegung der Sperrstunde in Betracht ziehen.

„Security-Mitarbeiter und Videokameras“

Zufrieden zeigt sich erwartungsgemäß Diskobetreiber Krobath. Die „Vabrik“ sei kein gefährlicher Ort für Jugendliche, dafür würden Security-Mitarbeiter und Videokameras sorgen. Zwischenfälle würden sich in einer Disko nie ganz vermeiden lassen, aber eine Änderung der Sperrstunde würde daran nichts ändern.

Krobath hat selbst ein Sicherheitsprotokoll erstellt. Demnach habe es von Februar bis August in der „Vabrik“ vier Vorfälle mit versuchter Körperverletzung gegeben. Davon habe sich keiner nach 4.00 Uhr ereignet.