Notarzt-Jacke von hinten
APA/JAKOB GRUBER
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Chronik

Rettungseinsätze wegen Kleinigkeiten

Das Rote Kreuz schlägt Alarm: Immer mehr Menschen rufen die Rettung wegen Kleinigkeiten oder weil sie im Spital nicht warten wollen. Vor allem in der Nacht ist das ein großes Problem. Die Rettungskräfte fordern nun eine gesetzliche Handhabe, um unnötige Einsätze nicht fahren zu müssen.

Fast ein Drittel der Einsätze sind Bagatellen, sagt der Leiter des Roten Kreuzes in Vorarlberg, Roland Gozzi. Die Menschen alarmierten die 144 wegen grippaler Infekte, andauernden Rückenschmerzen oder kleinen Schnittverletzungen – von Lebensgefahr keine Spur. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl dieser unnötigen Einsätze um 50 Prozent gestiegen, sagt Gozzi. Er führt das auf ein ungerechtfertigtes Anspruchsdenken zurück.

Große Belastungen für die Helfer

Für die freiwilligen Helfer sind das große Belastungen. So gut wie alle müssen am nächsten Tag ihrer regulären Arbeit nachgehen, sagt Gozzi. Nachvollziehbar, dass vielen die Motivation abhanden komme. Aktuell haben die Einsatzkräfte keine Option, einen Einsatz abzulehnen. Sie sind verpflichtet, den Patienten ins Spital einzuliefern.

Gesetz gegen unnötige Rettungstransporte

Angesichts des aktuellen Trends und ohne eine gesetzliche Handhabe könne das System nicht aufrecht erhalten werden. Gozzi, fordert eine gesetzliche Handhabe, um unnötige Rettungsfahrten ablehnen zu können. Sanitäter könnten anhand einer Checkliste sehr wohl einschätzen, ob Gefahr in Verzug ist. Etwa, indem sie den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel messen oder die Atmung checken.