SPÖ-Clubobmann Michael Ritsch
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Ritsch verzichtet auf SPÖ-Klubvorsitz

Der Klubobmann der SPÖ Vorarlberg, Michael Ritsch, verzichtet auf den Klubvorsitz. Das gab er am Samstag bekannt. Gleichzeitig kritisierte er aber die Vorgangsweise von Landesparteiobmann Martin Staudinger.

Der seit Montag andauernde Konflikt um die künftige Führung des SPÖ-Landtags-Klubs ist beigelegt. Wie berichtet, hat Parteiobmann Martin Staudinger nach der Wahl ja auch die Position des Klubobmannes für sich reklamiert – mehr dazu in Staudinger will Ritsch als SPÖ-Klubobmann ablösen.

Ritsch: „Normaler Ablauf“

Der bisherige Klubobmann Ritsch hat das so zunächst nicht hinnehmen wollen. Noch bis Freitag hat es danach ausgesehen, dass es im SPÖ-Klub zu einer Kampfabstimmung über den Vorsitz kommen könnte. Am Samstag jedoch kündigte Ritsch seinen Verzicht an.

SPÖ-Konflikt beigelegt

Bevor der Streit um den SPÖ-Klubvorsitz im Landtag richtig entbrannt ist, ist er auch schon wieder vorbei. SPÖ-Klubobmann Michael Ritsch verzichtet auf den Posten.

Er bezeichnete es als normalen Ablauf, dass ein Parteivorsitzender den Anspruch auf den Klubobmann stellen kann. „Ich habe das selber im Jahr 2007 auch so gefordert und beide Funktionen ausgeübt“, so Ritsch.

Kein persönliches Gespräch mit Staudinger

Was Ritsch aber kritisierte, ist die Vorgangsweise seines Parteiobmannes. Anstatt das persönliche Gespräch zu suchen, habe Staudinger ihn über den ORF von seinem Wunsch nach dem Klubvorsitz informiert.

Martin Staudinger und Michael Ritsch bei der Pressekonferenz
ORF
Die Art und Weise der Ankündigung von Martin Staudinger (links) hat bei Michael Ritsch für Verärgerung gesorgt.

„Das wünscht man sich, wenn man zwölf Jahre so einen Job gemacht hat, natürlich anders. Hat mich persönlich auch geärgert, das gebe ich zu. Aber es muss natürlich jeder für sich selber entscheiden, wie er mit Menschen umgeht. Ich habe den Job wirklich gerne gemacht und hätte ihn auch gerne weiter ausgeübt“, sagte Ritsch. Er wolle sich neben seiner Arbeit als einfacher Landtagsabgeordneter nun ganz auf die kommende Gemeindewahl in seiner Heimatstadt Bregenz konzentrieren.

Trend bei Oppositionsparteien setzt sich fort

Geht man davon aus, dass ÖVP und Grüne auch die nächste Landesregierung bilden werden, folgt der Vorsitzwechsel im SPÖ-Klub dem derzeitigen Trend der künftigen Vorarlberger Oppositionsparteien: Auch FPÖ-Parteiobmann Christof Bitschi will seinen bisherigen Klubobmann Daniel Allgäuer ablösen. Und nachdem die NEOS nun erstmals Klubstärke erreicht haben, hat auch Landeschefin Sabine Scheffknecht ihre Ambitionen auf den Klubvorsitz angemeldet.