Bilder aus einer WC-Anlage in Bregenz, blutige Tücher und Spritzen, leere Flaschen und Abfall
Facebook/Moser
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Chronik

Drogenproblem in öffentlichen WCs

Bilder aus einer WC-Anlage in Bregenz sorgen derzeit auf Facebook für heftige Diskussionen. Die Fotos zeigen die Hinterlassenschaft einer Drogenparty in einem öffentlichen WC – für das Reinigungspersonal der Horror. Die Stadt Bregenz will das Problem mit verstärkten Polizeikontrollen in den Griff bekommen.

Seit einigen Tagen sorgt ein privates Facebook-Posting für viel Aufsehen. Es zeigt Bilder aus einem öffentlichen WC in Bregenz. Leere Flaschen und blutiges Drogenbesteck liegen zwischen Abfall jeder Art.

Reinigungskräfte kommen ans Limit

Öffentliche WC-Anlagen zu reinigen, ist auch für professionelles Putzpersonal eine große Herausforderung. Reinigungstechniker Jessy Stanojevic bestätigt, dass es in den WC-Anlagen immer wieder zu solchen Problemen kommt. Bisher habe es halt noch niemand fotografiert und online gestellt, sagt Stanojevic.

Damit niemand die Nacht in den WC-Anlagen verbringen kann, schließen die Türen normalerweise automatisch um 22.00 Uhr. Doch dieses Mal wurde das Schloss manipuliert, sagt Stanojevic. So gelang es der Gruppe, sich Zugang zu verschaffen.

Immer auch Angst bei der Arbeit

Für die Reinigungskräfte ist es ein Albtraum, schmutzige Spritzen und blutige Tücher zu entfernen. Auch Yavorka Stanojevic kennt diese Probleme, sie gehört auch zum Team der in Hohenems ansässigen „Dirtbusters“. Sie habe oft Angst, sagt sie, wenn sie in die WC-Anlagen gehe. Man wisse nie was einen erwarte. Deshalb nehme sie oft ihren Mann mit. Auch er spricht davon, dass man es auch immer wieder mit aggressiven Menschen zu tun habe.

Insgesamt unterhalten Bregenz und Dornbirn jeweils zehn öffentliche Toiletten. Im Schnitt werden dort täglich drei Spritzen gefunden.

Polizei verstärkt Kontrollen

Bei der Stadt Bregenz ist man sich der Problematik bewusst. „Leider musste seit rund einem Monat festgestellt werden, dass ein erhöhtes Drogenproblem in öffentlichen WC-Anlagen besteht. Auch andere Städte haben damit zu kämpfen“, teilt die Stadt in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

Im konkreten Fall ist laut Stadt Bregenz bereits Kontakt mit der Polizei aufgenommen worden. Diese führe nun verstärkt Kontrollen durch, um eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Ebenso seien die städtischen Stellen mit der Beratungsstelle „Clean Bregenz“ in Kontakt.