Käse wird getestet
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Wirtschaft

US-Strafzölle auf Lebensmittel mit geringen Folgen

US-Präsident Donald Trump will Europa mit Strafzöllen abstrafen, weil die EU den Flugzeugbauer Airbus unzulässigerweise fördert. Die geplanten Strafzölle werden auch auf die Einfuhren von Lebensmitteln erhoben, nämlich auf Käse und Fruchtsäfte. Für die Vorarlberger Produzenten hat das derzeit nur geringe Folgen.

Der Geschäftsführer der Fruchtsaftherstellers Pfanner, Peter Pfanner, sagt, die Auswirkungen der Strafzölle seien noch unklar. Derzeit gebe es lediglich die Möglichkeit, dass die USA die einseitigen Zölle einführen könnten.

Vertreter der Lebensmittelindustrie in Wien gehen davon aus, dass in Österreich Fruchtsäfte mit einem Gesamtvolumen von 11,3 Millionen Euro mit einem Strafzoll belegt werden. Es gebe eine allgemeine Tendenz, dass Staaten versuchen, Importe durch Zölle zu blockieren, sagt Pfanner. Die USA hätten sich schon seit Jahren abgeschottet.

Vor allem italienischer und französischer Käse betroffen

Nach Angaben von Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger sind die Auswirkungen beim Export von Käse nicht sehr groß. Betroffen sei vor allem italienischer und französischer Käse. Moosbrugger sieht noch die Chance, die Strafzölle abzuwenden: Eine Klage der EU sei in Vorbereitung.

Laut Agrarmarkt Austria wären in Österreich Käseexporte mit einem Wert von vier Millionen Euro betroffen. Vieles ist noch unklar. Der Geschäftsführer des Milchverarbeiters Käserebellen, Andreas Geisler, rät aber zur Vorsicht: Man müsse das Geschäft auf mehrere Märkte verteilen, in den USA sehe er großes Potenzial.