Das Werk Hohe Brücke ist der größte Produktionsstandort der Doppelmayr Gruppe. 2017 wurde das Büro Hohe Brücke fertiggestellt und bezogen, seit Herbst 2018 ist auch die Lehrwerkstatt im Areal Hohe Brücke untergebracht.
Luca Fasching/Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Luca Fasching/Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Wirtschaft

Rekordbilanz für Doppelmayr

Der Vorarlberger Seilbahnbauer hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 10,5 Prozent auf 935 Millionen Euro gesteigert und ein Betriebsergebnis von 141 Millionen Euro nach Steuern erwirtschaftet. Möglich gemacht hätten das unter anderem Seilbahnprojekte in Lateinamerika und China, so das Unternehmen am Montag.

Doppelmayr weist Rekordbilanz aus

Der Seilbahnbauer Doppelmayr hat 2018 einen Rekordumsatz von 935 Millionen Euro erzielt. Der Gewinn hat sich um 40 Prozent gesteigert.

Bei diesen Zahlen dürfte Michael Doppelmayr und Hanno Ulmer der Abschied von der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat leichtfallen – die Doppelmayr Gruppe kommt fast an eine Milliarde Jahresumsatz heran. Abgeschlossene Großprojekte wie zum Beispiel die zehn Seilbahnlinien, die in Bolivien zwei Städte miteinander verbinden, wirken sich natürlich positiv aus.

Hanno Ulmer und Michael Doppelmayr bei der Bilanzpressekonferenz am 30.09.2019
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Hanno Ulmer und Michael Doppelmayr bei der Bilanzpressekonferenz am Montag

Heute könne jede dieser Linien bis zu 4.000 Menschen pro Stunde und Richtung befördern, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Doppelmayr. In einer Station habe ihm eine Pendlerin erzählt, dass sie den Weg zur Arbeit nun in 20 Minuten bewältige, für den sie früher zwei Stunden gebraucht habe.

Kuppelbare Gondelbahn in Bolivien. Die Línea Plateada ist die 10 Linie im weltgrößten Seilbahnnetz der Welt. Es verbindet die beiden Großstädte La Paz und El Alto und ist für die Menschen zum Hauptverkehrsmittel geworden.
Vassil Anastasov/Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Die kuppelbare Gondelbahn Linea Plateada in Bolivien ist die zehnte Linie im weltgrößten Seilbahnnetz der Welt. Es verbindet die beiden Großstädte La Paz und El Alto und ist für die Menschen zum Hauptverkehrsmittel geworden.

Treue Kundschaft in den Alpen

Obwohl Lateinamerika ein schwankender Markt sei, habe Doppelmayr im vergangenen Jahr fast ein Fünftel seines Umsatzes dort erwirtschaftet. Doppelmayr und Ulmer, der neue stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats betonten aber, wie wichtig die treuen Kunden in den Alpen sind. Auf sie entfalle ein Drittel den Umsatzes.

Hauptsächlich Winterseilbahnen

So entstammte 2018/19 denn auch ein großer Anteil der Umsätze aus Lateinamerika (19 Prozent), 18 Prozent kamen aus den USA und Kanada. 17 Prozent wurden in der Schweiz, Frankreich und Italien erwirtschaftet, ebenfalls 17 Prozent in Österreich und Deutschland. Der Großteil der 128 umgesetzten Projekte entfiel mit 90 auf das Segment Winter. Ein potenzieller Zukunftsmarkt sei hier China – die Regierung habe große Ziele im Skibereich, wie die Bevölkerung den Skisport tatsächlich annehme, sei offen, erklärten Doppelmayr und Ulmer.

„Erfreuliche“ Bilanzzahlen

Die Bilanzsumme des Unternehmens stieg um rund 15 Prozent auf 1,77 Mrd. Euro, das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis auf 153 Mio. Euro (Vorjahr: 111 Mio.). Den Anstieg des Konzernergebnisses um rund 40 Prozent auf 141 Millionen Euro erklärte Ulmer mit der Abrechnung größerer Aufträge.

Die Vorräte des Unternehmens stiegen von 257 Mio. Euro im Vorjahr auf 314 Mio., was laut Ulmer daran liegt, dass mehrere Projekte mit langer Fertigungsdauer noch nicht übergeben worden seien. Die Forderungen stiegen von 213 Mio. Euro im Vorjahr auf 283 Mio. an.

Kuppelbare Gondelbahn in Bolivien. Die Línea Plateada ist die 10 Linie im weltgrößten Seilbahnnetz der Welt. Es verbindet die beiden Großstädte La Paz und El Alto und ist für die Menschen zum Hauptverkehrsmittel geworden.
Vassil Anastasov/Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Insgesamt zehn Seilbahnen baute Doppelmayr in Bolivien – und heuer wurde abgerechnet, was sich natürlich positiv auf die Bilanz auswirkt

Gleichzeitig wuchs der Kassenbestand laut Ulmer „erfreulicherweise“ auf 545 Mio. Euro (Vorjahr 456 Mio.). Das Anlagevermögen sei im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Mio. Euro höher, „weil wir 43 Millionen investiert haben“, sagte Ulmer – fast zur Hälfte seien diese Investitionen in den Standort Wolfurt geflossen.

Im Personalbereich gibt es laut Ulmer eine „gute kontinuierliche Aufwärtsentwicklung“, der Mitarbeiterstand sei um rund fünf Prozent gestiegen, die Personalaufwendungen von 219 auf 239 Mio. Euro. Fast genau die Hälfte der rund 3.080 Mitarbeiter ist in Wolfurt beschäftigt.

Wechsel in der Unternehmensspitze

Die 28. Bilanzpressekonferenz der Firma Doppelmayr war die letzte, die von Doppelmayr und Ulmer abgehalten wurde. Sie seien beide seit Freitag Mitglieder des Aufsichtsrats, sagte Doppelmayr. Als geschäftsführende Direktoren folgen ihnen, wie bereits im Mai bekanntgegeben, die beiden langjährigen Mitarbeiter Thomas Pichler und Istvan Szalay nach.