Doppelmayr weist Rekordbilanz aus
Der Seilbahnbauer Doppelmayr hat 2018 einen Rekordumsatz von 935 Millionen Euro erzielt. Der Gewinn hat sich um 40 Prozent gesteigert.
Bei diesen Zahlen dürfte Michael Doppelmayr und Hanno Ulmer der Abschied von der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat leichtfallen – die Doppelmayr Gruppe kommt fast an eine Milliarde Jahresumsatz heran. Abgeschlossene Großprojekte wie zum Beispiel die zehn Seilbahnlinien, die in Bolivien zwei Städte miteinander verbinden, wirken sich natürlich positiv aus.
Heute könne jede dieser Linien bis zu 4.000 Menschen pro Stunde und Richtung befördern, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Doppelmayr. In einer Station habe ihm eine Pendlerin erzählt, dass sie den Weg zur Arbeit nun in 20 Minuten bewältige, für den sie früher zwei Stunden gebraucht habe.
Treue Kundschaft in den Alpen
Obwohl Lateinamerika ein schwankender Markt sei, habe Doppelmayr im vergangenen Jahr fast ein Fünftel seines Umsatzes dort erwirtschaftet. Doppelmayr und Ulmer, der neue stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats betonten aber, wie wichtig die treuen Kunden in den Alpen sind. Auf sie entfalle ein Drittel den Umsatzes.
Hauptsächlich Winterseilbahnen
So entstammte 2018/19 denn auch ein großer Anteil der Umsätze aus Lateinamerika (19 Prozent), 18 Prozent kamen aus den USA und Kanada. 17 Prozent wurden in der Schweiz, Frankreich und Italien erwirtschaftet, ebenfalls 17 Prozent in Österreich und Deutschland. Der Großteil der 128 umgesetzten Projekte entfiel mit 90 auf das Segment Winter. Ein potenzieller Zukunftsmarkt sei hier China – die Regierung habe große Ziele im Skibereich, wie die Bevölkerung den Skisport tatsächlich annehme, sei offen, erklärten Doppelmayr und Ulmer.
„Erfreuliche“ Bilanzzahlen
Die Bilanzsumme des Unternehmens stieg um rund 15 Prozent auf 1,77 Mrd. Euro, das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis auf 153 Mio. Euro (Vorjahr: 111 Mio.). Den Anstieg des Konzernergebnisses um rund 40 Prozent auf 141 Millionen Euro erklärte Ulmer mit der Abrechnung größerer Aufträge.
Die Vorräte des Unternehmens stiegen von 257 Mio. Euro im Vorjahr auf 314 Mio., was laut Ulmer daran liegt, dass mehrere Projekte mit langer Fertigungsdauer noch nicht übergeben worden seien. Die Forderungen stiegen von 213 Mio. Euro im Vorjahr auf 283 Mio. an.
Gleichzeitig wuchs der Kassenbestand laut Ulmer „erfreulicherweise“ auf 545 Mio. Euro (Vorjahr 456 Mio.). Das Anlagevermögen sei im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Mio. Euro höher, „weil wir 43 Millionen investiert haben“, sagte Ulmer – fast zur Hälfte seien diese Investitionen in den Standort Wolfurt geflossen.
Im Personalbereich gibt es laut Ulmer eine „gute kontinuierliche Aufwärtsentwicklung“, der Mitarbeiterstand sei um rund fünf Prozent gestiegen, die Personalaufwendungen von 219 auf 239 Mio. Euro. Fast genau die Hälfte der rund 3.080 Mitarbeiter ist in Wolfurt beschäftigt.
Wechsel in der Unternehmensspitze
Die 28. Bilanzpressekonferenz der Firma Doppelmayr war die letzte, die von Doppelmayr und Ulmer abgehalten wurde. Sie seien beide seit Freitag Mitglieder des Aufsichtsrats, sagte Doppelmayr. Als geschäftsführende Direktoren folgen ihnen, wie bereits im Mai bekanntgegeben, die beiden langjährigen Mitarbeiter Thomas Pichler und Istvan Szalay nach.