Bei strahlendem Sonnenschein waren am Sonntagvormittag Tausende Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auf dem Weg zur ihren Wahllokalen. Dass sie schon wieder zur Urne gebeten werden, nahmen die meisten gelassen: „Politik ist nun einmal so, wie sie ist“, sagte ein Wähler. (Anmerkung: Alle Wählerinnen und Wähler wurden für diese Reportage anonymisiert.)
Audio: Wahlreportage von ORF-Redakteurin Angelika Schwarz
Legislaturperiode verändert Wahlverhalten
Neben Wahlkampfthemen wie Klima, Pensionen und Pflege spielten durchaus auch die Turbulenzen rund um den ehemaligen Chef der Freiheitlichen, Heinz-Christian Strache, eine Rolle bei der Wahlentscheidung. Die einen fühlten sich dadurch beim Kreuzchen-Machen geradezu bestärkt – „weil ich schon vermutet habe, dass sowas rauskommen wird“, wie einer von ihnen sagte.
So manche rückten durch die politischen Ereignisse der vergangenen Monate sogar erstmals in ihrer Wahlkarriere von ihrer angestammten Parteifarbe ab. „Es hat meine Meinung total verändert und mein ganzes Denken“, so eine Wählerin gegenüber ORF Radio Vorarlberg. Sie sei „total enttäuscht“.
Viele Wahlkarten-Wähler
Eine Abwanderung ins Lager der Nichtwähler, wie von Meinungsforschern befürchtet, kam trotz allem für viele nicht in Frage. „Weil einfach alles drunter und drüber geht, darum muss man wählen, dass man endlich einmal ein wenig Ordnung reinbringt“, wie eine Wählerin sagte. Generell wurde am Sonntag eine hohe Wahlbeteiligung erwartet.
Auch die ausnehmend hohe Nachfrage nach Wahlkarten deutete auf großes Interesse an der Wahl hin, bestätigte etwa der Wahlleiter in Schwarzach, Bürgermeister Thomas Schierle: „Es werden immer mehr. Wir haben jetzt auch fast 18,5 Prozent Wahlkartenwähler, also es verlagert sich immer mehr zur Briefwahl, weg von der klassischen Stimmabgabe im Wahllokal.“ In 329 Sprengeln waren die Vorarlberger am Sonntag zur Stimmabgabe aufgerufen.