Der Verein „Gemeinsam für Gaschurn und Partenen“ sorgt sich um die Gesundheit der Bürger. Denn wenn die elektromagnetische Strahlung im Bereich von Hochspannungsleitungen zu stark ist, erhöht sich im umliegenden Bereich das Erkrankungsrisiko.
Nicht veröffentlichtes Gutachten
Aus Sicht der besorgten Bürger ist das in Gaschurn der Fall. Das habe das Gutachten eines Umweltmediziners aus Salzburg ergeben. Durch Obervermunt II nehme die „magnetische Flussdichte“ im Bereich der Hochspannungsleitungen um 55 Prozent zu und liege somit weit über den erlaubten Grenzwerten. Die Gemeinde selbst habe dieses Gutachten in Auftrag gegeben, so der Verein, dann aber die Ergebnisse unter Verschluss gehalten – und das seit mittlerweile sieben Jahren.
In einem Flugblatt an die Gaschurner Bevölkerung zitiert der Verein Empfehlungen aus dem Gutachten. Dabei heißt es unter anderem: „Grundsätzlich sollte eine Verlegung der 220 kV Freileitung aus dem engen Talbereich erfolgen“ und „Alternativ dazu kann die 220 kV Freileitung als Kabel ausgeführt werden“. Davon sei jedoch nichts umgesetzt worden, so der Verein „Gemeinsam für Gaschurn und Partenen“.
Bürgermeister weist Kritik zurück
Laut Bürgermeister Martin Netzer (ÖVP) ist alles im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung abgearbeitet und entsprechend genehmigt worden. Auch von Seiten der Illwerke/vkw heißt es, dass alle gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden.
„Tag der offenen Tür“ bei Obervermunt II
Der Zeitpunkt der Kritik des Vereins „Gemeinsam für Gaschurn und Partenen“ kommt nicht von ungefähr. Denn am Samstag und Sonntag findet beim neuen Obervermuntwerk II ein „Tag der offenen Tür“ statt. Erwartet werden tausende Besucher, die einen Blick hinter die Kulissen des zweitgrößten Kraftwerks der Illwerke/vkw wollen.
Ab Schruns fahren Shuttle-Busse zum Kraftwerk. Die Silvretta-Hochalpenstraße ist am gesamten Wochenende aus logistischen und sicherheitstechnischen Gründen für den öffentlichen Verkehr gesperrt.