Die Menge des gesammelten Mülls entspricht 250 prallgefüllten 60-Liter-Müllsäcken. Auffallend dabei: In den Bergen selbst fanden die teils ehrenamtlichen Müllsammler heuer weniger Abfall. „Gerade im hochalpinen Gelände, wo eher die Sportler hingehen und Leute sich auch wirklich bewusst in der Natur aufhalten, ist es wirklich positiv, dass kaum mehr Getränkeverpackungen mehr gefunden worden sind“, sagt Andreas Tomann vom Alpenschutzverein.
Illegale Deponien entdeckt
Allerdings werden laut Tomann immer mehr Papiertaschentücher weggeschmissen. Diese verschwinden zumindest nach einiger Zeit. Bei Feucht- oder Kosmetiktüchern sei das hingegen nicht der Fall, sagt Tomann. Diese würden über eine sehr lange Zeit in der Natur liegen bleiben.
Der Alpenschutzverein sammelte auch entlang der Bergstraßen und dort fand man besonders viel Müll. Dieser wurde teils einfach bei Parkbuchten hinterlassen oder schlichtweg aus dem offenen Fenster geworfen. Es seien auch – wie etwa in Egg – ganze illegale Deponien gefunden worden, sagt Tomann.
Ähnlich zeigte sich die Situation rund um die Badegewässer. Das Fazit des Alpenschutzvereins: Je mehr die Leute das Gefühl haben, der Müll werden ja ohnehin eingesammelt, desto weniger scheren sie sich darum. Große Gegenstände würden zwar nicht mehr so oft hinterlassen, dafür aber umso mehr Zigarettenstummel und Kronenkorken.
Szene Openair als „Negativbeispiel“
Das Szene Openair in Lustenau war heuer laut Tomann ein besonderes Negativbeispiel: „Wir waren mit sieben Leuten unterwegs und es war kein Ende in Sicht. Es sind einfach Zigaretten, Ohrenstöpsel, Kronkorken – also alle Kleinstabfälle – sind auf engstem Raum hochkonzentriert vorgekommen.“
Man habe bereits die Gemeinde darüber informiert, so Tomann. Er appelliert an die Besucher des Festivals, Müll nicht achtlos wegzuwerfen. Ein besonderer Hotspot war heuer übrigens auch der Rhein. Dort wurde viel Plastikmüll angeschwemmt.
Szene Openair kontert
Festivalleiter Hannes Hagen kontert die Darstellung des Alpenschutzvereins: „Die Unterstellungen des Alpenschutzverein kann die Szene Lustenau nicht nachvollziehen. Diese untergraben die Mühen und Disziplin von tausenden Gästen und Helfern. Es ist dem Verein nicht bekannt, wann diese Abfälle vom Alpenschutzverein gesammelt wurden. Bisher kam es zu keiner Kontaktaufnahme.“
Das Festival werde nach einem umfangreichen Umweltkonzept veranstaltet. Teil des Konzept sei auch die Sensibilisierung der Besucher: „Hier sind insbesondere Belohnungaktionen für fleißige Müllsammler, das Pfandsystem sowie der Greencampingbereich, der komplett ohne hinterlassenem Müll auskommt, hervorgehoben. Während und nach dem Festival wird das Gelände und das umliegende Gebiet in Zusammenarbeit mit den Jugendwerkstätten Dornbirn gereinigt und auf Sauberkeit kontrolliert. Auch die übers Jahr angesammelten Abfälle im Uferbereich werden dabei beseitigt.“