Mann wird von zwei Polizisten in Handschellen in den Gerichtsaal gebracht
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Chronik

Bluttat in Imst: Strafe wurde erhöht

Nach der Bluttat von Imst im Frühjahr 2018, bei der ein Lustenauer erstochen wurde, hat das Oberlandesgericht Innsbruck jetzt eine höhere Strafe verhängt. Der 20-jährige Tiroler muss laut „Neue Vorarlberger Tageszeitung“ 6,5 Jahre ins Gefängnis. In erster Instanz war eine fünfjährige Haft verhängt worden.

Der 20-Jährige hat auf einer Party im Mai des vergangenen Jahres in Imst einen 17-jährigen Lustenauer erstochen. Das Gericht wertete die Tat nicht als Mord, sondern als absichtlich schwere Körperverletzung mit Todesfolge. Mit dem Strafmaß von 6,5 Jahren folgt das Oberlandesgericht der Berufung der Staatsanwaltschaft, der die von der ersten Instanz verhängten fünf Jahre als zu mild erschienen waren.

Rauferei nach Festival

Den tödlichen Messerstichen war ein Streit vorausgegangen. Bei einem Openair-Festival in Imst waren früh am Morgen im Mai 2018 drei Vorarlberger mit vier Tirolern aneinandergeraten. Alle waren alkoholisiert und hatten teilweise auch Drogen konsumiert.

Der Angeklagte gab vor Gericht an, dass man den Konflikt mit einer Schlägerei lösen wollte – und zwar Mann gegen Mann, einer von jeder Gruppe. Dabei habe das spätere Opfer, ein Lehrling aus Lustenau, gegen seinen Kontrahenten klar gewonnen. Daraufhin hätten sich aber andere Jugendliche in den Kampf eingemischt und es sei eine große Rauferei entstanden, bei der ein Freund des Lustenauers dem Angeklagten ins Gesicht geschlagen habe.

Als dann auch noch der Lustenauer selbst aggressiv auf den Angeklagten zugerannt sei, habe er Angst bekommen, so der Tiroler vor Gericht. Er habe ein Klappmesser aus seiner Tasche gezogen und zweimal zugestochen – wie genau, konnte er sich nicht mehr erinnern. Auch von den übrigen Jugendlichen wollte sich niemand an die Messerstiche erinnern können.