Kinder im Kindergarten
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SPÖ fordert kostenlosen Kindergartenbesuch

Die SPÖ Vorarlberg kritisiert die hohen Kosten für die Betreuung in den Kindergärten. Gefordert wird, dass Kinder und Eltern Anspruch auf einen qualitativen und kostenfreien Ganztageskindergarten haben.

SPÖ-Landesvorsitzender Martin Staudinger bemängelt, dass Eltern für eine Ganztagesbetreuung für Kinder unter fünf Jahren bis zu 1.056 Euro im Jahr.

Staudinger will Mittelschicht entlasten

Ein kostenfreier Ganztageskindergarten würde aus Sicht von Staudinger auch mehr Fairness gegenüber der Mittelschicht schaffen. „Diese Eltern haben ein Einkommen, das zu hoch ist, um von Förderungen und Transferleistungen zu profitieren. Und dennoch ist es nicht so hoch, als dass sie die hohen Gebühren für den Kindergarten nicht spüren würden“, so Staudinger.

Die Sozialdemokraten verweisen darauf, dass Familien in anderen Bundesländern – zum Beispiel Wien und Burgenland – nichts für die Betreuung im Kindergarten zahlen müssen, in Vorarlberg dafür sehr viel. „Sie alle zahlen dieselben Steuern, aber dennoch müssen sie für die professionelle Betreuung ihrer Kinder gar nicht bis sehr tief in die Taschen greifen“, kritisiert Staudinger.

ÖVP gegen „Gratis-Mentalität“

Die ÖVP Vorarlberg bekennt sich laut Klubobmann Roland Frühstück zum weiteren Ausbau der Kinderbetreuung. Von der „Gratis-Mentalität“ der SPÖ halte er aber nichts. „Ich bin der Meinung, dass jene Eltern, die über ein hohes Einkommen verfügen, auch einen Beitrag zahlen sollten, damit der weitere flächendeckende Ausbau von Spielgruppen und Kindergärten auch finanziert werden kann“, so Frühstück. Dabei helfe auch das Tarifkorridormodell, das den Gemeinden eine soziale Differenzierung bei der Tarifgestaltung ermöglicht.

Laut ÖVP sind im aktuellen Landesbudget über 64 Millionen Euro für die vorschulische Erziehung vorgesehen – das seien fast 15 Prozent mehr als noch im Jahr 2016. „Seit 2014 wurden in Vorarlberg 1.500 neue Kinderbetreuungsplätze geschaffen: das ist eine Steigerung des Platzangebotes um 60 Prozent. All diese Zahlen verdeutlichen, dass wir beim Thema Kinderbetreuung auf einem guten Weg sind“, sagt Klubobmann Frühstück.