Der Angeklagte hatte 1998 den Jugendtreff in Altach mit aufgebaut und bis zu seiner Verhaftung im Vorjahr auch geleitet. Im vergangenen Sommer erstattete ein mutmaßliches Opfer – ein heute erwachsener Mann – Anzeige. Das Schöffengericht sah es als erwiesen an, dass der 47-Jährige in den Jahren von 2000 bis 2018 sieben Buben im Alter von zehn bis 17 Jahren im Jugendtreff und auf Campingplätzen im Ausland missbraucht hat. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Angeklagte hat sich drei Tage Bedenkzeit erbeten.
Laut Gericht hat der Mann an seinen Opfern Oralsex praktiziert. Zum Teil soll das auch geschehen sein, während die Buben geschlafen haben. Die Opfer leiden noch heute zum Teil schwer unter den sexuellen Übergriffen.
Umfassendes Geständnis
Der Angeklagte würde unter seiner Abnormität leiden, so seine Verteidigerin. Er sei sich während der Taten nicht bewusst gewesen, welches Ausmaß und welche Schäden sein Verhalten verursachen könnten. Er sei kein aggressiver Mann und habe ein umfassendes Geständnis abgelegt, soweit er sich noch an die Taten erinnern könne. Das umfassende Geständnis, die Unbescholtenheit sowie bereits erfolgte Zahlungen von Schmerzengeld an die Opfer galten als mildernde Umstände. Erschwerend hingegen war der längere Tatzeitraum sowie die hohe Anzahl an Vergehen.