Die Teilnehmer am Treffen sind in den unterschiedlichsten Bereichen, von der Industrie über Finanzwirtschaft und Verwaltung bis zu Wissenschaft und Forschung, tätig, und das in allen Ecken der Welt – von Wien bis China, Malaysia, Russland oder Mexiko. „Für die weitere strategische Ausrichtung des Landes ist die Einbeziehung der Perspektive von außen äußerst nützlich und hilfreich“, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Man nehme aus solchen Treffen auch immer wichtige Impulse für die tägliche Arbeit mit.
Fachkräfte wichtig für die Zukunft
Zentrales Thema des Treffens, das bereits zum zwölften Mal in dieser Form stattfand, war die Frage: „Wie kann sich der Wirtschaftsstandort Vorarlberg auch in Zukunft fit halten?“ Für praktisch alle Teilnehmer sei klar gewesen, dass den Fachkräften in dieser Hinsicht eine sehr große Bedeutung zukomme, berichtete Wallner.
Für deren Ausbildung sei die duale Ausbildung unabdingbar, auch der Fachhochschule komme große Bedeutung zu. Beim ebenfalls wichtigen Standortfaktor Forschung und Entwicklung sei für Vorarlberg, das selbst keine Universität hat, die Vernetzung mit Nachbaruniversitäten umso wichtiger. Genauso wenig zu vernachlässigen seien die Bereiche Digitalisierung und Start-ups.
Schädler sieht Nachholbedarf
Ingolf Schädler vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) hob hervor, dass es gut sei, „aus einer Position der Stärke über die nächsten Schritte nachzudenken.“ Aufholbedarf gebe es für Vorarlberg im Bereich Forschung und Entwicklung: „Vieles läuft richtig, aber Vorarlberg wird in den kommenden Jahren viel investieren müssen, um in Technologienetzwerke zu kommen“, so Schädler.
Netzwerktreffen in Bregenz
Wie könnte Vorarlbergs Wirtschaft strategisch weiterentwickelt werden. Gerade in unsicheren Zeiten – Stichwort Wirtschaftsabschwung oder drohender Brexit – sollte sich das Exportland Vorarlberg nicht zurücklehnen.
Schwarz warnt vor Selbstzufriedenheit
Gerhard Schwarz, ehemaliger stellvertretender NZZ-Chefredakteur und Leiter der Denkfabrik Avenir Suisse, betonte die Wichtigkeit der Offenheit und des Willens, von außen zu lernen. Gerade wenn man erfolgreich sei, müsse man darauf achten, nicht selbstzufrieden zu werden. „Wissen, man ist gut, aber auch, dass andere auch gut sind“, brachte er es auf den Punkt. Wallner stimmte dem zu: „Man muss aufpassen mit zu viel Weihrauch. Unsere exportorientierte Wirtschaft schaut nach außen, die Wirtschaftspolitik muss das auch tun.“
Studiogespräch mit Ingolf Schädler
Ingolf Schädler vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie ist zu Gast im „Vorarlberg heute“-Studio.
Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) freute sich über „sehr fruchtbare Gespräche“: „Gerade für eine kleine Region ist es sehr wichtig, die Nase in den Wind zu halten“, erklärte er. Auch die persönlichen Kontakte, die durch das „Network“ entstehen, seien äußerst wertvoll.