Seit mittlerweile sechs Jahren gibt es laut Christian Loacker, Bürgermeister von Götzis (ÖVP) konkrete Planungen für die Modernisierung des Götzner Bahnhofs. Die Marktgemeinde habe sich stets konstruktiv eingebracht, passiert sei bislang aber nichts. Grundsätzlich sei man aber, bis auf einige wenige Kleinigkeiten, mit den Umbau-Plänen der ÖBB einverstanden.
Einwände zu Neuerungsplänen am Bahnhof Götzis
Zwei bestehende Einrichtungen will die Marktgemeinde unbedingt behalten: Zum einen den sogenannten „Hausbahnsteig“. Er erleichtert den Bahnkunden beim Umsteigen von den Buslinien zum Zug einen einfachen Zugang zum Bahnsteig in Richtung Bregenz, ohne Unterführung, so Loacker.
Als zweiter Punkt soll eine Rampe erhalten bleiben. Diese besteht seit dem letzten Umbau in den 1990er Jahren besteht und erleichtere den Menschen die Mitnahme eines Fahrrades, Koffers oder Kinderwagens.
Bahnhof: Götzis wirft ÖBB Hinhaltetaktik vor
Für neun Bahnhöfe im Rheintal haben sich die Österreichischen Bundesbahnen eine Modernisierung vorgenommen und teilweise auch schon umgesetzt. Nicht so in Götzis. Dort sind zum Ärger der Marktgemeinde die Pläne ins Stocken geraten.
„Keine Rückmeldung der ÖBB-Infrastruktur“
Wie schleppend die Umsetzung in Götzis läuft, zeigt sich laut Gemeinderat Walter Heinzle (Grüne) am Beispiel einer Gleisverlängerung, die aus Sicht der Marktgemeinde nicht notwendig ist. Das Land Vorarlberg habe auf Bestreben der Gemeinde die ÖBB bereits im September 2017 aufgefordert ein Betriebskonzept zu liefern, welches die Notwendigkeit des Gleises nachweise – passiert sei aber bislang nichts.
Heinzle ist überzeugt, dass innerhalb eines Jahres die Planungen abgeschlossen und mit den Bauarbeiten am Bahnhof Götzis begonnen werden könnte. Die ÖBB teilen auf ihrer Internetseite mit, dass derzeit die Planungen für einen zeitgemäßen Umbau in Götzis nach wie vor im Gange sind.
Loacker: Überhöhte Baukosten
Bürgermeister Loacker spricht zudem von überhöhten Baukosten. Die veranschlagten 50 bis 60 Millionen Euro seien weit mehr als für andere Bahnhofs-Modernisierungen im Rheintal angefallen ist. Zum Vergleich: der neue Bahnhof in Hohenems hat 37 Millionen Euro gekostet, der in Rankweil 35 Millionen.
ÖBB weist Kritik zurück
Die ÖBB lassen diese Kritik aber nicht gelten. Laut Pressesprecher Christoph Gasser-Mair gibt es im Unternehmen klare Richtlinien, nach denen die Kosten berechnet werden. Er sagt, dass die Planungen bei den ÖBB voranschreiten und dass man auch offen für weitere Gespräche mit der Marktgemeinde Götzis sei.