Die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich scheint an ihrem vorläufigen Höhepunkt angelangt zu sein. AMS-Chef Bereuter rechnet mit einer konjunkturellen Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte 2019. Das würde auch die Nachfrage nach Personal senken und damit Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, so Bereuter. Das Gesamtjahr werde man wohl so abschließen wie 2018, mit einer minimalen Veränderung nach oben oder unten.
Audio: AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter im Gespräch mit ORF-Redakteur Peter Metzler
Im kommenden Jahr dürfte sich die Konjunktur dann auch in den Arbeitslosenzahlen wiederspiegeln. „Prognosen für das Jahr 2020 gehen auch davon aus, dass wir mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen müssen“, sagt Bereuter.
Qualifizierung im Fokus
Treffen werde das vor allem jene Personen, die ohnehin geringe Chancen am Arbeitsmarkt hätten. „Das bedeutet, dass wir auch 2020 und in den folgenden Jahren ganz stark in die Qualifizierung der Personen investieren müssen“, so Bereuter. Es gebe sehr viele Modelle für Personen, die maximal über einen Pflichtschulabschluss verfügten. Im Rahmen dieser Modelle würden diese Personen mit der Unterstützung des AMS zu einem Lehrabschluss geführt. Noch immer gelte: Je höher die Ausbildung, desto geringer die Gefahr der Arbeitslosigkeit.
Bereuter fürchtet keine Kürzungen
Die verschiedenen Regierungswechsel der vergangenen Wochen werden indes auch beim AMS genau mitverfolgt. Bisher spüre man die Wechsel noch nicht. Fraglich sei aber, wie sich die Situation 2020 entwickle, so Bereuter. So stelle sich etwa die Frage, ob man 2020 mit demselben Budget – etwa 40 Millionen Euro – rechnen könne wie auch 2019. Zuletzt hatte die mittlerweile abgesetzte türkis-blaue Bundesregierung das Budget des AMS um 17 Prozent gekürzt. Bereuter sieht derzeit aber „keine Signale“, dass es zu weiteren Kürzungen kommen könnte.