Die Galerie Sechzig wurde vor 30 Jahren von Gerold Hirn gegründet. Nun führt sie seine Tochter Leonie weiter, gemeinsam mit Calvin Mechora. Entsprechend verjüngt präsentiert sich auch das Programm. Aktuell gibt es Werke der beiden Schweizer Maler Patrick Graf und Florian Bühler zu bewundern.
Bühler, selbst Mitte 30, malt Stillleben – Fleisch, Zitronen, ein Instrument. „Vom technischen her malt er eigentlich wie ein alter Meister“, sagt Leonie Hirn. Ganz anders die Arbeiten Patrick Grafs: In zahlreichen Ebenen entspinnen sich Geschichten vom Leben im fiktiven Y-Land, einem Dschungel. Eine Ausstellung, die in neue, ferne Welten führt – zu sehen bis 20. Juli in der Galerie Sechzig in Feldkirch.
Rundgang durch neue Ausstellungen
Der in New York lebende Künstler Mathias Kessler öffnet das Künstlerhaus für Initiativen im ganzen Land und plädiert für eine „Unterbrechung“.
Kunst als Erlebnis
„Unterbrechung“ nennt der in New York lebende Vorarlberger Mathias Kessler sein aktuelles Projekt. Dazu hat er das Künstlerhaus Thurn & Taxis in Bregenz leergeräumt und überlässt es den Performern im Land – etwa der japanischen Tänzerin Maico Tsubaki. „Kunst ist nicht nur Sachen, die an der Wand hängen, sondern es sind auch Sachen, die man erfahren und erleben kann“, sagt Kessler selbst.
Das Künstlerhaus wird zur Bühne und zum Stammtisch, wo sich, so Kessler, trefflich über Kultur und die Welt sprechen lässt – oder über den Klimawandel, wie in Kesslers Projekten der vergangenen Jahre. Kesslers einziges Werk im Künstlerhaus befindet sich im Eisfach des Kühlschranks und erinnert an Kaspar David Friedrichs Gemälde „Eismeer“. Jedes Mal, wenn die Besucher den Kühlschrank öffnen, um Bier herauszunehmen, wird die Eisskulptur verändert – ein sarkastischer Kommentar auf unsere Naturromantik. „Unterbrechung“ findet im Künstlerhaus noch bis 30. Juni statt.
Reise ins Innere
Eine Reise ins Innere tritt der in Wien lebende Russe Georgij Melnikov in der Galerie Lisi Hämmerle an. Was er mitbringt, sind Keramiken, Skulpturen, Zeichnungen. Er erzählt Geschichten von dunklen Wassern und schlaflosen Nächten. Melnikov schreibt: „Wir sind eine erfolgs- und funktionsorientierte Gesellschaft.“ Man hat ein schlechtes Gewissen, wenn man am Tag einschläft und putscht sich auf, um nichts zu verpassen. Vielleicht ist deshalb Melnikovs Sehnsucht nach der Schwärze des Unbewussten so groß – zu sehen bis 5. Juli in der Bregenzer Galerie Lisi Hämmerle.