Der Rhein tritt über die Ufer
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Chronik

Rhein: Hochwassersituation entspannt sich

Die Hochwassersituation am Rhein entspannt sich dank der abklingenden Regenfälle langsam. Ein weiter steigender Wasserstand wird dagegen für den Bodensee erwartet.

Mit rund 1.300 Kubikmetern pro Sekunde Donnerstagfrüh lag die Abflussmenge des Alpenrheins weiter über einem einjährlichen Hochwasser. Die Rheinvorländer von der Brücke zwischen Mäder (Bezirk Feldkirch) und Kriessern (CH) flussabwärts bleiben am Donnerstag gesperrt, am Freitag werde die Situation neu beurteilt, so Mathias Speckle, österreichischer Rheinbauleiter der Internationalen Rheinregulierung (IRR).

Noch viel Schnee in den Bergen

Man bleibe wachsam, denn obwohl die Niederschläge im Einzugsgebiet des Rheins in Graubünden abgeklungen seien, gebe es aufgrund der Schneeschmelze weiter einen hohen Abfluss, so Speckle. Es liege noch viel Schnee in den Bergen, zudem seien steigende Temperaturen in den kommenden Tagen prognostiziert, so Speckle.

Situation in den letzten Tagen

Am Dienstag wurden bei der Messstation Höchster Brücke in Lustenau bis zu 1.600 Kubikmeter Abfluss pro Sekunde gemessen. Die Rheinvorländer mussten aus Sicherheitsgründen für Fußgänger und Radfahrer auf beiden Seiten des Rheins gesperrt werden. Am Mittwoch stieg der Wert auf knapp 1.900 Kubikmeter pro Sekunde, das entsprach einem fünf- bis zehnjährlichen Hochwasser. Im Gebiet Feldkirch-Bangs wurde zwischenzeitlich sogar die Abflussgeschwindigkeit eines zehn- bis 30-jährlichen Hochwassers erreicht.

Seit dem Mittwochvormittag galt am gesamten Alpenrhein die Gefahrenwarnstufe drei. Im Laufe des Nachmittags wurden die Niederschläge dann aber weniger. Die Nullgradgrenze lag bei 3.000 Meter über dem Meeresspiegel. Das Schmelzwasser aus dem Gebirge sollte der Rhein aber absorbieren können.

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Der Rhein mit überschwemmtem Vorderland
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Der Rhein tritt über die Ufer
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Wassermassen am Rhein
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Schaulustige auf einer Brücke am Rhein
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Brücke am Rhein
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Bild zeigt Pegelstand am Rhein
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Bild zeigt Rheinufer
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Holz treibt im Rhein
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Die Rheinbauleitung konnte am Mittwochnachmittag eine ähnliche Situation wie im Juni 2016 nicht ausschließen. Damals war am Rhein von einem 30-Jahre-Hochwasserereignis die Rede, in Fußach musste die Feriensiedlung „In der Schanz“ evakuiert werden.

Rheinpegel steigt weiter

Der Pegel des Rhein ist am Mittwoch weiter angestiegen – entgegen aller Erwartungen. Experten waren eigentlich davon ausgegangen, dass sich die Lage wieder entspannt.